Wort-Zensur

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admin
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44, Männlich

Beiträge: 987

Wort-Zensur

von admin am 16.07.2020 02:24

Wer glaubt eigentlich dass man die Probleme die wir mittlerweile nun mal leider haben ganz einfach mit einer rigorosen Wort-Zensur lösen kann? Das wäre ganz schön naiv! Auch möchte ich zu bedenken geben dass beispielsweise Bücher wie Onkel Toms Hütte wichtige Zeit- und Kulturdokumente sind . Auch wenns manchen Leuten noch so säuerlich aufstösst wenn ein Afro-Amerikander darin Nigger genannt wird so sollte man es trotzdem nicht ändern. Auch wenns manchen Leute noch so ärgert, es ist ein wichtiges Zeitdokument das auch erinnern soll wie das damals war wenn man die falsche Hautfarbe hatte. Oder wollen wir das etwa vergessen? In 100 Jahren wird sich niemand mehr an den Grund für diese Änderung erinnern. Und weil das Buch verstümmelt wurde. wird es seine Botschaft nicht mehr so übermitteln wie es sein sollte und wie es vom Verfasser gedacht war Und alles was mit dem Begriff Nigger verbunden war wird auch im Laufe der Zeit dem Vergessen anheim fallen weil niemand mehr weiss was ein Nigger war. Ich wills nicht ohne Beispiel lassen, oder weiss heue noch jemand was ein Schnapphahn ist bzw, war? Sind ganz gewiss nicht mehr viele Leute die es noch wissen!

L.G. Elviera


Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.07.2020 02:24.

Goldmarie

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Beiträge: 123

Re: Wort-Zensur

von Goldmarie am 18.07.2020 13:10

Ich kannte das Wort auch nicht, musste danach googeln. Jetzt kenne ich's, danke für die Erkenntniserweiterung!

Das Thema Diskriminierung/politisch korrekte Ausdrucksweise kocht ja zurzeit in den Medien hoch. Dass der Wortlaut von Büchern geändert wird, ist ja nur ein unangenehmer Auswuchs dieses Hypes. Die WAZ berichtete fünf(!) Tage lang über die Essener Eisdiele Möhrchens, die wegen der Namen von zwei Eisbechern (Mohren-Kuller und Mohren-Birne) angegriffen worden war. Eine ganze Seite mit Leserbriefen zum Thema wurde abgedruckt. Die frühere Besitzerin der Eisdiele hieß Rita Mohr, Spitzname Möhrchen.

Ãœbrigens: Kennt jemand noch den Nickneger?

LG
Maria

Rastlos vorwärts musst du streben, / Nie ermüdet stille stehn, / Willst du die Vollendung sehn.
Friedrich Schiller

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.07.2020 13:11.

Minka

95, Weiblich

Beiträge: 118

Re: Wort-Zensur

von Minka am 18.07.2020 17:00

Ja, den kenne ich. 

Der stand bei uns in der Kirche. Und wenn man in das Figürchen ein Geldstück reinwarf, hat er sich nickend bedankt. 

Uns wurde gasagt, dass damit für die Afrika-Missiom gesammelt wurde. 


LG Pitka


Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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Charon

46, Männlich

Beiträge: 477

Re: Wort-Zensur

von Charon am 20.07.2020 01:42

Solche Bücher sind geschichtliche Quelltexte und für das gezielte Verändern solcher Texte kann es nur eine Bezeichnung geben, und zwar Geschichtsfälschung ! 

Was, wenn solche Zensur den Kräften, welche hier dahinterstecken, nicht mehr reicht, was kommt dann ? Als nächste Phase etwa eine Bücherverbrennung ?

Seit den Unruhen in den USA ist bei uns sogar der Bildersturm wieder in Mode gekommen. So werden z.B. Statuen von Bismarck mit linken Parolen beschmiert oder sogar umgestürzt. Was für ein Irrsinn angesichts der Tatsache, dass Deutschland in der Kolonialpolitik im Vergleich zu z.B. Briten oder Franzosen nur eine recht bescheidene Nebenrolle gespielt hat. Aber so ist das nun mal.......ein Volk mit einem anerzogenen Schuldkomplex zieht sich auch für die rassistischen Sünden anderer Länder das Büßerhemd an.

Und während z.B. Bismarck dem Bildersturm zum Opfer fällt, schießen Statuen von Karl Marx oder Lenin aus dem Boden, wie unlängst in Wuppertal und in Gelsenkirchen. Auch die alten sozialistischen Wandgemälde im Osten, welche nach der Wende übermalt wurden, restauriert man jetzt wieder in mühevoller Kleinarbeit. Und vor kurzem ist in Jena auch wieder die olle FDJ aufmarschiert. Ja, ja, alles "gegen Rassismus und Faschismus ".......

LG,

Charon

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.07.2020 01:47.

admin
Administrator

44, Männlich

Beiträge: 987

Re: Wort-Zensur

von admin am 20.07.2020 02:18

Was hat meine Mamma mich gelehrt was ich zu tun habe wenn ich was geschenkt bekomme? "Gebe die Hand, sage Danke, und mache einen Diener."
Was ist falsch oder diskriminierend daran?  Bin ich jetzt auch ein Nickneger und werde diskriminiert? Ich dachte immer dass ich nur höflich wäre!

Und die Presse? Die machen doch aus jeder Mücke einen Elefanten. Das Traurige ist dass sie bei vielen Menschen (die nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind) Masstäbe setzen-Sorry aber ist doch wahr.. Ich sage nur Blöd Zeitung, aber andere Blätter können das auch. Eisdiele Mohr darf nicht mehr Mohr heissen, Also gehts noch? Für seinen guten Namen, den er von seinem Vorfahren geerbt hat kann keiner was. Und ausserdem sollte man ihn eben  genau deshalb in Ehren halten.
Aber wenns der Staatsraison zuwiederspricht und die Presse sich das Maul zerreisst, weil sie im Sommerloch nicht wissen wie sie ihr Käseblatt voll bekommen damit der Verkaufspreiss auch nur halbwegs gerechtfertigt ist?
Das wird immer schräger, und noch schräger ist wie viele Leute darauf anspringen. Ich verstehe das nicht- nicht mal im Ansatz.

Unliebsames aus der Geschichtsschreibung zu tilgen ist beleibe keine Stilblüte unserer Zeit oder unserer Politik.
Schon in Altägypten hat man ungeliebte Personen aus der Geschichte getilgt. Bei verlorenen Schlachten hat man sich zum Sieger erklärt, z.B. Megido, das ja eigentlich ein Unentschieden war. Auch war die ägyptische Geschichte lückenlos dokumentiert bis auf die Zeit zwischen etwa 1350–1330 v. Chr, da ist man sich nicht ganz einig, klaffte eine Lücke wer in dieser Zeit Pharao war.
Es ist lange Zeit die einzigste Lücke gewesen und so sehr man sich auch bemühte, es gab offensichtlich keinerlei Hinweise was in dieser Zeit los war und man Räzelte lange rum, bis man das Grab von Tut Anch Ammon fand. Dieses Grab war irgendwie vergessen worden und wurde  nicht mal von Grabräubern gefunden. Dort jedoch fand man die Lösung des Rätsels das Archäologen seit Generationen beschäftigt hat.
Es war zu dieser Zeit Amenophis IV. bzw. Amenhotep IV.; später Echenaton, der Ketzer-Pharao.
Der hatte versucht in Ägypten eine nonotheistische Staatsreligion einzuführen ist kläglich gescheitert und hat Ägypten in schwere innenpolitische Schwierigkeiten gebracht,incl. Bürgerkrieg. Man hat ihn einfach aus der Geschichtsschreibung getilgt und zwar dürfe es sich da auch um Staatsraison gehandelt haben, und offensichtlich war man dabei auch sehr gründlich. Nur Tut Anch Ammons Grab hatte man vergessen Und dort war die Lösung sauber dokumentiert. Die genauen Zusammenhänge? Das ist ne andere Geschichte die ist jetzt und hier nicht so wichtig Nur die Tatsache dass Geschichte schon immer verfälscht worden ist.  Es ist irgendwie ne Bankrotterklärung der jeweiligen Regierung finde ich, wenn einer Regierung nichts anderes mehr einfällt als die Geschichte umzuschreiben und andere Korrekturen vorzunehmen welche die historischen Tatsachen verfälschen oder verschweigen.

L.G. Elviera

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.07.2020 02:49.

Charon

46, Männlich

Beiträge: 477

Re: Wort-Zensur

von Charon am 23.07.2020 01:06

Und vor allem geht der Schuss durch solche Zensur viel zu oft komplett nach hinten los. Die Streichung des religiös motivierten Bürgerkriegs hat ja keinesfalls dazu geführt, dass keine derartigen Kriege mehr geführt wurden und noch immer geführt werden. 

Vielmehr raube ich der Menschheit durch Geschichtsfälschung eine wertvolle Möglichkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.Das Resultat kann man doch recht eindrucksvoll beobachten, denn Geschichte hat die dumme Angewohnheit, sich in immer wiederkehrenden Zyklen zu wiederholen, d.h. man macht immer wieder die selben Fehler.

Und wenn die Menschen nicht mehr wissen, was ein Nigger war, dann werden neue Nigger entstehen und die Menschen werden das Einsetzen einer solchen Entwicklung erst bemerken wenn es schon zu spät ist und sich so ein -in diesem Falle faschistoides Sklavenhaltersystem - wieder etabliert hat.

Und da fragt man sich schon, welche Ziele eine Regierung mit solcher Zensur verfolgt.

LG,

Charon

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