Man scheint so langsam aufzuwachen?

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Charon

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Charon am 26.05.2019 13:50

Macht doch nichts, ich habe auch so eine Müllkippe im Kopf und so ein kleiner Ausflug in die Werbepsychologie schadet doch nicht, um Propaganda besser verstehen zu können, hat doch erst vor Kurzem der Patrick Kühnert von der SPD, der ganz unverhohlen kommunistisches Gedankengut vertritt, in der ARD-Talkshow "Anne Will " die Enteignung von großen Unternehmen als notwendig für den Klimaschutz verkauft, d.h. "da die Wirtschaft nicht freiwillig klimafreundliches Verhalten an den Tag legen will , muss man sie eben dazu zwingen." Und plötzlich ist die SPD " Umweltschützerpartei ".  

Milgram, das ist natürlich der Klassiker in der Forschung zur Obrigkeitshörigkeit. Darauf aufbauend darf natürlich auch der Adorno-Kreis mit der F-Skala nicht fehlen: https://www.zeit.de/1981/34/das-unbehagen-an-der-autoritaet/seite-2 

LG,

Charon

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.05.2019 19:53.

admin
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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von admin am 27.05.2019 01:55

Ein Abschitt ist mir da besonders ins Auge gestochen. Es hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber es ist mir wichtig diese Zusammenhänge zu verstehen, und ausserdem ist es ja nichts Neues dass wir zwischendurch Ot sind. Das kam so finde ich in der Vergangenheit auch eigentlich immer ganz gut zur Auflockerung.

In diesem Abschnitt heisst es:
Was die Zürcher Psychoanalytikerin Alice Miller in ihrem Buch Am Anfang war Erziehung (1980) so beredt beschreibt, die Familie als eine "Brutstätte des Hasses", den "Mord am Kind", den eine Erziehung begeht, die alles "Lebendige, Kreative, Emotionale" in ihm unterdrückt, die "schwarze Pädagogik" (Katharina Rutschky), reifend vom listenreichen Fallenstellen bis zur Mißhandlung und regelrechten Folter – viele Psychologen wissen schon lange: Gewalt zeugt Gewalt. Gewalttätige Eltern bringen gewalttätige Kinder hervor. Eine Untersuchung von Silver, Dublin und Lourie aus dem Jahr 1969 konnte die Linie der Gewalttätigkeit über Generationen zurückverfolgen. Miller gibt dem Befund eine psychoanalytische Deutung: Die "schwarze Erziehung" versuche, die lebendigen Gefühle des Kindes zu töten, besonders die negativen Gefühle (Angst, Wut, Neid); sie werden "abgespalten", Haben dann solche Menschen selber Kinder, so suchen sie das "Aufleben des einst in sich Umgebrachten und Verachteten im eigenen Kind zu verhindern"; was sie in sich selber "abspalten" mußten, "projizieren" sie auf ein verfügbares äußeres "Objekt". Keines ist so wehrlos und verfügbar wie das eigene Kind: "Der innere Feind kann endlich draußen verfolgt werden" – zu Hause.

Sagen möchte ich aber heute Nacht noch nichts dazu, dass möchte ich bis Morgen noch mal beäugeln und behirnen.

L.G. Elviera

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2019 02:52.

admin
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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von admin am 28.05.2019 02:23

Was mir beim lesen dieses Abschnittes geradezu durch den Kopf schoss war das genaue Gegenteil der Autorität, nämlich die antiautoritäre Erziehung.
Das dieses Erziehungskonzept das einzig auf Einsicht beruht gescheitert ist, dass weiss man bereits seit Jahrzehnten, obwohl immer noch viele Eltern und Pädagogen daran festzuhalten scheinen.

Stellen wir uns einmal vor dass ein Kind irgendein Verbot überschreitet und bestraft wird, wie womit und auf welche Weise ist eigentlich egal. Es wird erwischt und es kommt was kommen muss bei Autoritären Erziehungskonzepte, die Strafe folgt auf dem Fuss. Nun mag es sein dass so ein Kind natürlich auch einsichtig ist, aber i.d.R. wird sich immer auch eine Agression aufbauen, die auf die unangemessene oder unangemessen harte/ strenge Bestrafung oder auch auf den Bestrafenden gerichtet sein wird.

Bei der antiautoritären Erziehung jedoch ist das anders. Es gibt keine Bestrafug sondern nur eine Erklärung das wieso weshalb und warum die Handlung des Kindes nicht richtig war, wobei der Erziehende meisst ganz traurig guckt. Bei dem Kind baut sich trotzdem ein gewisser Ärger/ Wut Agressionen auf, den es aber nicht auf den Erziehenden projizieren kann, sondern eigentlich nur auf sich selbst.
In Folge dessen müssten Selbstzweifel, möglicherweise sogar Selbsthass entstehen, die Ursache aller Depressionen und anderer psychischer Erkrankungen.
Anders gesagt: Die damals antiautoritär erzogenen Kinder haben heute als Erwachsene nicht nur das Problem sich in klare Hirarchen ein- gegebenenfalls unterzuordnen, was gerade beim Berufseintritt erforderlich ist. Aber das ist möglicherweise noch das kleinere Übel, sondern die psychologischen Praxen sind randvoll eben mit genau diesen Leuten. 

Das ist es was mich seit Gestern umtreib.

L.G. Elviera

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2019 03:05.

Charon

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Charon am 30.05.2019 02:17

Es sollte auch im Bereich des Möglichen sein, dass analog zu den autoritären Erziehungsmustern auch die antiautoritären tradiert werden. Die antiautoritär erzogenen Kinder stellen ja die heutige Generation der Eltern, und wenn man sich deren Kinder, d.h. die heutige Jugend, so ansieht ? Die hat ja auf der einen Seite schon auch so eine Mentalität wie Pippi Langstrumpf....... kein Respekt vor Lehrern, Polizisten etc. und auch auf grundlegende Regeln pfeift man gerne mal, siehe Schulpflicht. Aber auf der anderen Seite füllen auch immer mehr Kinder und Jugendliche die Praxen der Psychologen, siehe auch die topaktuelle Anerkennung der Videospielsucht als Krankheit.

Man kann sich auch vorstellen, dass bei einer antiautoritären Erziehung zu Selbstzweifeln und Selbsthass auch Schuldgefühle hinzukommen, denn wenn die Mutter aufgrund der Missetat ihres Kindes zwar nicht straft, dafür aber traurig schaut und dem Kind erzählt, dass sie aufgrund des kindlichen Verhaltens auch traurig ist, dann kann das Kind sich doch nichts anderes denken als "Mama ist jetzt traurig, und ich bin schuld daran". Diffuse Schuldgefühle, auch häufig vertreten bei Depressionen !

Und hier schließt sich auch der Kreis ein wenig und das Thema ist weniger OT als man vielleicht denkt. Denn die heutige Politik nützt doch kollektive Schuldgefühle schamlos aus, egal ob nun in Gestalt der Nazikeule (Schuld am Dritten Reich) oder ganz aktuell auch die Öko-Hysterie (Schuld am Klimawandel). Die Folge: Die Menschen wollen sich von ihrer vermeintlichen Schuld rein waschen, sie wiedergutmachen. Notfalls eben auch mit dem Risiko einer Selbstschädigung, siehe übertriebenes " Gutmenschentum" in Sachen Flüchtlinge oder auch zunehmende Radikalisierung beim Umweltschutz, auch wenn die Wirtschaft dabei den Bach runter geht und die Massnahmen den Klimawandel um keinen einzigen Tag verzögern.

Und solche Menschen mit derartigen Schuldgefühlen bzw. Depressionen werden Schlafschafe bleiben, die niemals aufwachen.

LG,

Charon

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2019 02:23.

Charon

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Charon am 08.06.2019 02:12

Und wieder ein Schwenk zurück zur Politik, oder genauer gesagt, zum Beitrag vom 3. Mai hier in diesem Strang, in dem es um die Radikalisierung der Parteien links der Mitte (Grüne und SPD) ging.

Die Nahles hat ja mittlerweile als Chefin der SPD in den Sack gehauen, was angesichts des schwindenden Rückhalts in der eigenen Partei ja nicht verwunderlich war. Aber wer jetzt als Top-Kandidat für die Nachfolge gehandelt wird, man glaubt es nicht.......  https://m.focus.de/politik/deutschland/spd-krise-im-newsticker-scholz-und-weil-schliessen-nahles-nachfolge-aus_id_10785159.html 

Habeck und Kühnert als Chefs der Grünen bzw. der SPD, beide mit bereits erfolgten Bekenntnissen zu knallhart kommunistischen Ideen. Und man bekennt sich mittlerweile auch zu rot-rot-grünen Koalitionen, in Bremen wird so ein Bündnis ja gerade Wirklichkeit. Man hat also keinerlei Skrupel mehr, die Nachfolgepartei der SED mit ins Boot zu holen ! 

Und gleichzeitig scheinen sich, wie wir andernorts geschrieben haben, die rechtsextremen Kräfte gezielt auf sowas wie Bürgerkrieg bzw. einen " Tag X " vorzubereiten...

LG,

Charon

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.06.2019 02:14.

Charon

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Charon am 16.06.2019 12:15

Eigentlich hätte man schon viel früher über bestimmte Themen offen reden müssen, statt mit der Nazikeule kritische Geister mundtot zu machen. Nur so hätte man vermeiden können, dass sich die AfD radikalisiert und das Land sich spaltet. Jetzt ist es m.E. schon zu spät dafür und Gauck lässt hier nun das rechte Lager endgültig in der deutschen Normalität ankommen: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/joachim-gauck-nationalismus-toleranz

Die politische Mitte ist verschwunden, wir haben eigentlich nur noch "linksgrün" oder braun, da sowohl bei den Grünen als auch bei der AfD die Hardliner das Sagen haben.

Und da sich die SPD wohl in Zukunft recht eindeutig weiter links positioniert und Bündnisse mit den Grünen und der Linkspartei anstrebt, bleibt der Union, sollte sie noch Interesse an einer Regierungsbeteiligung haben, nicht weiter übrig als das, was Herr Maaßen hier ins Auge fasst: https://www.welt.de/politik/deutschland/article195303257/Hans-Georg-Maassen-zu-Koalitionen-von-CDU-und-AfD-Man-weiss-nie.html?wtrid=onsite.onsitesearch

lg,

Charon

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2019 12:38.

Goldmarie

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Goldmarie am 16.06.2019 15:10

Maaßen: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Franz Josef Strauß recht hatte mit der Überzeugung, rechts von der CDU und CSU darf es keine weitere Partei geben."

Franz Josef Strauß wird aber auch der Spruch nachgesgt: "S'gibt ka linke Mitte, s'gibt ka rechte Mitte, s'gibt ka alte Mitte, s'gibt ka neue Mitte, s'gibt nur eine Position der Mitte". Und wenn es eine Mitte gibt, muss es rechts und links davon auch etwas geben. Und von wegen mit der AfD nicht koalieren? Das wurde Anfang der 80er auch von den Grünen behauptet und später von der PDS bzw. den Linken. Da fällt mir Adenauers Spruch ein: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?"

Wo ist nun die politische Mitte geblieben? In einem schwarzen Loch?

LG
Maria

Rastlos vorwärts musst du streben, / Nie ermüdet stille stehn, / Willst du die Vollendung sehn.
Friedrich Schiller

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admin
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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von admin am 20.06.2019 02:21

Vor lauter aufwachen darf man aber nicht vergessen dass wir immer noch in einem Rechtsstaat leben, und rechtsstaatliche Grundsätze gelten für Jedermann. Daher verstehe ich diese Schlagzeile nicht denn wer Recht hat der hat Recht, was ist daran derart bemerkenswert dass die Zeitung darüber berichtet?
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/arafat-abou-chaker-vs-polizei-hier-l%C3%A4sst-der-clan-chef-die-ermittler-strammstehen/ar-AAD6Pbi?li=BBqg6Q9

Ich hätte die Polizei auch sofort von meinem Grundstück runtergeschmissen, und dazu hätte ich nicht mal einen Grund gebraucht.

L.G.  Elviera

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.06.2019 02:37.

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von admin am 07.10.2019 01:44

Immerhin räut Seehofer inzwischen ein dass die Flüchtlingskrise 2015/2016, immerhin gibt man zu dass es eine Krise war zeitweise ausser Kontrolle war, und dass man die Mittelmeeranrainer zu lange im Stich gelassen hatt. Besonders Griechenland mit dem Lager auf Lesbos. Auch ist er für eine gleichmässige Verteilung der Flüchtlinge auf alle europäischem Staaten.

Ebenfalls warnt er dass eine Flüchtlingswelle auf Europa zurollen könnte die ales bisherige in den Schatten stellt.
https://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/horst-seehofer-befuerchtet-heftigere-fluechtlingswelle-jahr-2015-34074864

Darüber hinaus hat Erdogan Truppen  an der Grenze zu Syrien zusammengezogen um gegen kurdische Milizen vorzugehen.

https://web.de/magazine/politik/syrien-konflikt/tuerkei-verlegt-waffen-soldaten-tuerkisch-syrischer-grenze-34076134
Was wohl noch zusätzliche Flüchtlinge in Richtung Griechenland auf den Weg bringen wird. Noch hat er nicht losgeschlagen, aber er droht recht überzeugend damit dass es wohl sehr bald losgehen könnte.

L.G. Elviera


Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.10.2019 01:47.

Charon

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Re: Man scheint so langsam aufzuwachen?

von Charon am 07.10.2019 02:27

Die gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU, darüber hat man schon oft verhandelt und man hat sowohl mit Engelszungen geredet als auch Strafen bei strikter Weigerung ins Spiel gebracht, jedoch ohne viel Erfolg.

Von daher glaube ich kaum, dass sich da viele Länder zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit erklären. Selbst das einst in Asylfragen so liberale Schweden hat die Nase voll. Wie wir andernorts bereits geschrieben haben: Wir leben in einer Zeit der Völkerwanderung, da führt kein Weg dran vorbei. Von daher wird es wohl früher oder später zu recht hässlichen Szenen an den EU-Außengrenzen kommen.

LG,

Charon

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