Erdogan und die Freiheit der Kunst

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Charon

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Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Charon am 05.12.2018 01:56

Beiträge • Seite 1 von 3 • 123

Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 12. April 2016, 01:48

Was immer man unter Kunst verstehen mag, darüber will ich nicht entscheiden.
Aber wie ich immer wieder sage ist Kunst nicht nur dazu da das sie schön ist. Kunst soll genauso aufrütteln und wenns nötig ist auch erschrecken.
Über Geschmack kann man daher streiten, über Kunst jedoch?

Wir alle kennen ja das Gedicht von Böhmermann und ich fand es auch ein wenig heftig, vor allen Dingen aber vulgär. Jedoch meine ich das man in der Kunst, Satire und Kabarett sind Kunst, über Geschmack gar nicht streiten kann weil die Botschaft dabei leidet,
Da dieses Gedicht aber nicht nur vulgär sondern auch derart unrealistisch ist, denn da sind Dinge genannt worden die man nun mal keinem Menschen so wirklich zutrauen würde, und so jemandem wie Herrn Erdogan schon mal gar nicht, frage ich mich warum seine Aufregung wenn doch sowieso alles Blödsinn ist?
Und unsere Regierung würde ich in dem Zusammenhang gerne mal fragen ob sie den § der Majestätsbeleidigung wieder aufleben lassen möchte, nur weils einen an sich rückständigen Land gerade so gefällt? ( Kein Scherz, der § existiert noch in irgendeiner Form)
Dort gibt es sogar eine § Beleidigung des Türkentums. ( Auch kein Scherz, den gibs dort wirklich)
Wenn wir den in unsere Gesetze aufnehmen würden wird Erdogan uns sicher verzeihen.
Doch wie auch immer, solange bei uns die Pressefreiheit und die Freiheit der Kunst gelten, die Majestätsbeleidigung als ein völlig überkommener Straftatbestand gilt und die Beleidigung des Türkentums gar kein Straftatbestand ist gilt für mich was Dieter Hallervorden dazu meint.

http://www.focus.de/kultur/musik/dieter-hallervorden-greift-erdogan-in-einem-lied-an_id_5425276.html

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 12. April 2016, 12:02

Was ich aber denke, ist, falls die Bundesregierung dies als Straftat bewerten, und es zu einer Verurteilung kommt, treibt die Bundesregierung noch mehr Wähler zu der AfD.
Frau Merkel sollte genau überlegen, was sie macht, denn dies könnte sich als Bumerang bei den nächsten Landtagswahlen und Bundestagswahlen herausstellen, wenn sie sich hinter der Türkey stellt.
Es brodelt doch hier sowieso schon, und das, was Frau Merkel jetzt macht, ist sehr gefährlich.
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Minka » 12. April 2016, 18:31

Jetzt wollen wir es aber auch hören:

https://www.youtube.com/watch?v=YOwxDY37ZxE
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 13. April 2016, 01:06

Achtung: Satire die das Leben selber schreibt.

Schaut nur wer da wie und auf welche Weise da einer nach Pressefreiheit schreit während Böhmermann unter Polizeischutz gestellt werden musste.

http://videos.huffingtonpost.de/politik/erdogans-tv-rache-tuerkischer-reporter-poebelt-vor-zdf-zentrale_id_5430850.html

Das ist aber ein Phänomen das wohl jedem Kriminologen wohl bekannt sein dürfte.
Leute die ein Verbrechen begangen haben, sich damit ganz ausserhalb der gesetzlichen Normierung befinden und bei ihrer Missetat erwischt worden sind schreien am lautesten nach dem Schutz des Gesetzes und nach einem Rechtsanwalt.

Lächerlich das Ganze!

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 13. April 2016, 01:59

Jaja, ich habs heute auch schon vernommen.......Böhmermann bekommt Polizeischutz und seine nächste Sendung lässt er auch ausfallen. Nur denke ich mal, Polizeischutz bekommt man nicht weil die Polizei nichts Besseres zu tun hat. Nein, da sind sicher haufenweise teilweise auch ernstzunehmende Morddrohungen gegen Böhmermann auf ihn herabgeprasselt, denn ohne so eine akute Bedrohungslage gibts normalerweise keinen Polizeischutz, wenn man nicht gerade Spitzenpolitiker ist.

Ich kann mich erinnern, dass vor gar nicht allzulanger Zeit ein deutscher Spitzenpolitiker - meines Wissens wars der Gabriel von der SPD - vor laufender Kamera Personen mit rechtsextremer bzw. fremdenfeindlicher Gesinnung als "Pack" bezeichnet hat. Und wenn der solche Worte benutzen darf, dann kann ich das auch, denn für mich gibts hier kein "Quod licet Iovi, non licet Bovi". Deshalb sage ich hier öffentlich in Bezug auf jene Personen, die dem Herrn Böhmermann mit Mord drohen: Es ist schlimm, was wir für Pack hier im Lande haben ! Pack, das um keinen Deut besser ist als die Rechtsextremen.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 13. April 2016, 02:44

Aber Charon, wie kannst Du denn so was sagen?
Wo ich mich doch gerade für die Belehrungen in Rechtsstaatlichkeit bedanken wollte.
Was wohl machen wir ohne die Repräsentanten der grossen osmanischen Kultur die wohl nicht ohne Grund schon vor hundert Jahren untergegangen ist ?

Auch weiterhin im 21 Jahrhundert leben?

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 14. April 2016, 02:29

Endlich mal ein paar klare Worte der Kanzlerin
http://www.focus.de/politik/videos/boehmermann-streit-mit-erdogan-merkel-verteidigt-kunstfreiheit-gegenueber-der-tuerkei_id_5431123.html

Bleibt nur abzuwarten was die Prüfung ergibt- so ganz traue ich dem Braten nämlich noch nicht ist es doch guter alter Brauch in der Politik Verantwortung bei unpopulären Angelegenheiten in andere Kompetenzbereiche zu verschieben.

Aber wir werden ja sehen wie ernst man es mit den Grundrechten nimmt wenn politische Interessen dahinterstehen.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 15. April 2016, 13:33

Ich lach mich weg!

Merkel lässt Klage gegen Böhmermann zu aber gleichzeitig plant sie das Gesetz zur Beleidigung von Staastsoberhäuptern abzuschaffen.
Das ist wohl das Fragment von der ehemaligen Majestätsbeleidigung, Willi zwo läss noch grüssen
http://www.focus.de/politik/deutschland/gesetz-zur-beleidigung-von-auslaendischen-staatsmaennern-merkel-plant-abschaffung-von-paragraf-103_id_5440798.html

Clever!

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 16. April 2016, 12:11

Nit dieser Zulassung der Klage gegen Böhmermann hat Frau Merkel nur eins erreicht, dass die AfD noch mehr Zuspruch bekommt, denn wenn man bei Facebook und bei Twitter das vefolgt, sind nur noch negative Äußerungen gegen Frau Merkel zu lesen.
Selbst dass Frau Merkel den besagten Paragraphen bis 2018 abschaffen will, ändert doch daran nichts an der Tatsache, dass immer mehr Wähler die AfD wählen.
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 16. April 2016, 12:31

Hallo Jessica,
ich interpretiere das so dass die Politik die Verantwortung auf die Gerichte verschiebt, nach dem Motto urteilen wir nach den Buchtstaben des Gesetzes und nicht nach den Erfordernissen der Politik. D. h. für die Türkei und Erdogan dass der Staat sich nicht erpressen lässt obwohl man sich derzeit in einer pol. Abhängigkeitssituation befindet.
Recht spricht nicht die Politik sondern das Gericht, und schon ist man jede pol. Verantwortung los.
Gleichzeitig aber signalisiert sie den Gerichten und selbstverständlich auch Erdogan aber das der § nach dem hier rechtgesprochen werden muss völlig unzeitgemäss ist und nicht nur überholt, sondern ihrer Auffasung nach gleich ganz abgeschafft werden sollte.

Im undiplomtischen Klartext bedeutet das:
Mach nicht aus so einem Fliegeenschiss eine Staatsaffäre ich habe besseres zu tun. Und falls es dir wichtig ist dann wende dich an die Stellen die für so einen Pippifax Zeit haben und wofür sie auch zuständig sind. Ich selber habe keine Zeit für so einen Blödsinn.
Und damit ist der ganze Blödsinn den Erdogan veranstaltet hat zu einem ganz normalen kleinbürgerlichen Nachbarschaftsstreit um einen mit dem Luftgewehr ageschossenen Gartenzwerg degradiert worden.

Übrigens vermute ich mal das nach dem ganzen Theater es auch um die Abschaffung des § wieder sehr still werden wird weil man schlichtweg besseres zu tun hat als eine beleidigte Leberwurst zu beruhigen.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 17. April 2016, 00:03

als selbsternannter richter von gottes gnaden ergeht meinerseits vögelndes urteil:

man kann nur menschen beleidigen!
ein staatsoberhaupt ist kein mensch, sondern eine rein staatspolitische funktion. der mensch dahinter ist austauschbar.
aber eine funktion kann niemals nicht beleidigt werden!
ebensowenig ein staat - denn dies würde voraussetzen, dass sich jeder einzelne staatsbürger beleidigt fühlen würde. dies ist absolut unrealistisch!

wenn erdowahn die kritik an seiner politischen unfähigkeit stört, dann soll er entweder eine besesre politik machen oder die finger von der politik lassen.
wie wir hier zu sagen pflegen, geh mit deinem problem zum arzt oder spring damit bei hochwasser in den rhein.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 17. April 2016, 01:47

Och, man hätte da schon noch so richtig schön feilschen können wie ein Teppichhändler: Wat denn, beleidigt biste ? Na, wenns sonst nix ist, dann isset ja nicht so schlimm. Und klar geht der Fall hier vor Gericht ! Aber damit das auch wirklich passiert......da hängt noch ein Preisschild davor:

Es scheint wohl in der osmanischen Kultur die es ja eigentlich nicht mehr gibt noch so üblich zu sein, dass "Majestätsbeleidigung" mit dem Tode bestraft wird, denn anders kann ichs mir nicht erklären, dass da wohl etliche Morddrohungen bei Herrn Böhmermann eingegangen sind, und zwar höchstwahrscheinlich von in Deutschland lebenden Repräsentanten der osmanischen Kultur.

Das ist nun wirklich kein Fliegenschiss mehr, und darum bemüht sich unsere Polizei, hier möglichst viele Täter zu identifizieren. Und da diese Individuen durch ihr Verhalten hinreichend gezeigt haben, dass sie nicht Teil der europäischen Kultur sein wollen sondern die osmanische bevorzugen, will ich ihnen wat Gutes tun und sie nach einwandfreier Überführung durch die Polizei in den nächsten Flieger Richtung Türkei stecken, One-Way-Ticket natürlich. Und du, lieber Erdogan, musst sie natürlich nehmen, ist ja schließlich dein Fanclub und nicht meiner. Das wäre der Preis dafür, den Affenzirkus um dieses Gedicht hier in DE vor Gericht zu bringen.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 23. April 2016, 02:28

Terror hat viele Gesichter.
http://www.focus.de/politik/videos/rundmail-in-den-niederlanden-tuerkischer-botschafter-ruft-landsleute-auf-jede-beleidigung-gegen-erdogan-sofort-anzeigen_id_5458732.html
Theoretisch zumindest könnten die Gerichte mit Millionen von Anzeige überschwemmt und damit zum grossen Teil lahmgelegt werden.
Wird hier der Rechtsstaat angegriffen und mit seinen eigenen Mitteln geschlagen?

Eigentlich wäre es ratsam diesen Bereich in den geschlossenen Bereich zu verschieben. weils mit der Meinungsfreiheit langsam so ne Sache zu werden scheint.
Was mich irritiert ist das der Aufruf sich auf Holland beschränk. Sollte der Hinweis aus Deutschland doch verstanden worden sein?
Erdogan ist nämlich sehr plötzlich sehr still geworden, nicht nur was die Nachforderungen, sondern auch was dass Schmähgedicht von Böhmermann betriff.

Die Reaktion der Holländer kurz und knapp ist die einzig Richtige:
http://www.welt.de/politik/ausland/article154649098/Niederlande-verbitten-sich-tuerkische-Einmischung.html
Wieso und warum hat man hier damit so rumgeiert?
Auf den Schutz des Rechtstaates und dem im Grundgesetz garantierten Recht auf freie Meinungsäusserung kann man in Deutschland wohl nicht bauen? Vielleicht sollte ich diesen Bereich wirklich besser verschieben.
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 23. April 2016, 12:50

Elviera hat geschrieben:
Theoretisch zumindest könnten die Gerichte mit Millionen von Anzeige überschwemmt und damit zum grossen Teil lahmgelegt werden.

theoretisch hätte der kläger aber selbst gar keine zeit soviele klagen einzureichen und durchzupauken. zumindest bei uns nicht, weil

1. gibts im bereich der beleidigten leberwürste keine sammelklage-möglichkeit
man kann zwar einzelne musterfälle vor den richter bringen. aber dann müsste man das ergebnis bei jedem weiteren vergleichbaren, einzelnen fall formaljuristisch korrekt einzeln abwickeln.

2. nur der direkt betroffene ist im falle der beleidigung klageberechtigt.

3. sich wohl kaum einer der renomierten anwälte um diese fälle reissen würde. er würde die negativwerbung durch seinen mandanten zu spüren bekommen

4. es bei uns dann auch sofort eine verfassungsinitiative der svp gäbe, die per volksentscheid rückwirkend dem kläger einen riesenknüppel ziwschen die beine schmeissen würde.

am rande: was auffällt in letzter zeit - angela merkel sieht zunehmend alt aus; und ich meine das nicht im übertragenen sinne.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 24. April 2016, 14:54

Ich wusste schon warum ich einen eigenen Strang für dieses Thema aufgemacht habe denn es geht schon wieder los und erneut ist Deutschland im Visier.
http://www.focus.de/politik/videos/erneuter-angriff-auf-meinungsfreiheit-neue-erdogan-forderung-tuerkei-will-jetzt-dieses-projekt-in-deutschland-verbieten_id_5463351.html

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 24. April 2016, 16:49

und das wird erst aufhören wenn der möchtegern-staat eu eigene souveränitet erlangt hat und, wie es sich für einen souveränen staat gehört, die fähigkeit besitzt, das eigene volk und die eigene aussengrenze selbst konsequent zu schützen. den schutz der eigenen grenze ins ausland ausserhalb der eu auslagern, das kann nicht funktionieren. schon stehen andere länder an der eu-aussengrenze auf der matte, die von der eu in der sache geld und wo möglich andere zugeständnisse einfordern, um motiviert zu sein den flüchtlingsstrom zu drosseln und für die eu die eu-aussengrenze zu schützen.

england ist von allen heutigen eu-ländern die älteste demoktratie innerhalb des eu-konstrukts. der gedanke brexit kommt genau daher, ebenso die dichtgemachten grenzen in ungarn und mazedonien. viele briten haben realisiert, dass die insel weite teile der eigenen souveränität nach brüssel ausgelagert und abgegeben hat. 60% der gesetze kommen nicht mehr von westminster, sondern aus brüssel (o-ton des londoner bürgermeisters). es würde mich nicht wundern, wenn die eu von den briten ein blaues auge kassiert, egal wie teuer die briten das zu stehen kommt. die englische arbeiterklasse war sich auch während dem 2. weltkrieg nicht zu schade einfach mal zu streiken um sich gegen die da oben zu wehren.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 25. April 2016, 01:38

Den Briten traue ich sogar zu, dass sie genug Arsch in der Hose haben für den Brexit, die Gründe hierfür hat Levanah schon erläutert. Und während die Briten es eben schaffen, auch ohne Rechtsaußen-Partei so einen unbequemen Weg zu gehen, sehen wir ganz aktuell Österreich auf dem "klassischen Weg", den z.B. auch Polen beschritten hat: http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 89007.html

Die Schnauze voll von der Banken - und Finanzdiktatur der EU, das ist nur ein Grund für sowas........

Und Erdogan ? Dessen Verhalten war sowas von vorhersehbar......wie ich schon sagte: Wer im Falle einer Erpressung den harten Schnitt scheut und stattdessen die Forderungen des Erpressers erfüllt, bei dem wird dieser Blutsauger immer wieder antanzen, mit immer wieder neuen und immer dreister werdenden Forderungen.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 27. April 2016, 00:14

Hier ist die niederländische Antwort auf den Aufruf, der an alle türkischschtämmigen Niederländer und in Holland lebende Türken gerichtet war, jede Beleidigung Erdogans zur Anzeige zu bringen
http://www.welt.de/politik/ausland/article154760397/Niederlaendische-Zeitung-verhoehnt-Erdogan-als-Gorilla.html

Jetzt bin ich nur noch gespannt was als Nächstes geschehen wird.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 27. April 2016, 02:06

Da fürchte ich auch um Deutschland. Dank der seit den fuffziger Jahren nicht existenten Integrationspolitik ist der Erdogan-Fanclub hierzulande ziemlich groß. Ich erinnere mich da z.B. noch an eine Wahlkampf-Veranstaltung, die Erdogan kackfrech auf deutschem Boden abgehalten hat, eben weil in Deutschland viele Türken leben. Der Saal war berstend voll und das Publikum hat begeistert gejubelt!

Wenns da mal keinen Türken-Aufstand gibt, wenn sich die deutsche Regierung dafür entscheidet, Erdogan nicht mehr in den Allerwertesten zu kriechen, sondern ihm knallhart Grenzen setzt.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 27. April 2016, 10:51

den aufstand der türken könnte es auch in der türkei selbst geben, früher oder später

wie gehts da eigentlich der tourismus-branche? die russen sind seit dem abschuss eines kampfjets weggeblieben, und die europäer streichen die türkei auch zunehmend von der urlaubsliste.
und ob er die eigene armee wirklich im griff hat, auch wenn er da diverse leute ersetzt hat?
von ungefähr kommt ja sein jüngstes bekenntnis zum säkularen staat nicht, das war früher immer DER eingreifgrund für die armee.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 29. April 2016, 18:16

Nun geht der Wahnsinn von Erdogan erst richtig los.
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9
Die Befürchtungen, die nun auch in der EU bekannt werden, gehen jetzt erst richtig los.
Wenn Erdogan es wirklich schafft, das Gesetz zu ändern, kann er jede oposition bekämpfen, und ie Minister ins Gefängnis setzen.
Und das nennt dann Erdogan dann "Meinungsfreiheit".
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 30. April 2016, 14:04

das hier ist ein jahr alt, passt aber immer noch in die gegenwart

Schwarzer Türke Erdogan

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 1. Mai 2016, 11:34

und noch ein interview mit der biographin cigdem akyol

So jemand war als Hilfskraft der Eliten vorgesehen

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 1. Mai 2016, 12:22

Wenn jemand aus der Unterschicht aufsteigt ist es oft so dass er sich zun Despoten entwickelt, ein Umstand den auch die Nationalsozialisen gut für ihre Zwecke zu nutzen wussten.
Viele Leute die im Normalfalle niemals ne Chance gehabt hätten Karriere zu machen befanden sich plötzilch in Führungspositionen.
Nich nur dass sie dafür ewig dankbar und vor lauter Dankbarkeit blind Gehorsam waren, sind solche Leute auch gewohnt so gut wie nichts zu hinterfragen, weil sie Vieles gar nicht verstehen.
Aber aufgrund gewisser Verhaltensweisen die irgendwie ein Privileg der Unterschicht zu sein scheinen, z.B. Meinungsveschiedenheiten mir Gewalt zu klären erwiesen sie sich als willige Vollstrecker die sich für gar nichts zu schade sind.

Wenn die blinde und beschränkte Masse die gebildete Klasse im Zaum hält, nur so ist meiner Meinung nach z.B. so was wie der Holocaust möglich gewesen.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 2. Mai 2016, 02:01

"Kleiner Mann ganz groß", was soll man denn da noch groß sagen zu unserem Schuhmachersohn vom Bosporus ? Vielleicht Schuster, wärste doch bei deinen Leisten geblieben, dann wäre vielen Menschen einiges an Kummer erspart geblieben ?

Gewisse Tendenzen, immer mehr unfähige und simpel gestrickte Leute mit Chancen zu überhäufen und ihnen Posten anzubieten, wo sie sogar Führungsaufgaben übernehmen dürfen, während Leute mit Hirnschmalz bewußt kleingedrückt werden ? Leider kein türkeispezifisches Problem, sondern auch hierzulande wieder mehr und mehr üblich, ich habs ja schon mal salopp als "Idiotenförderungsprogramm" bezeichnet. Dummheit ist wieder ein wertvolles und gefragtes Gut auch in unserem Lande. Aus meiner Sicht nicht nur ein Zeichen von Dekadenz und kultureller Verlotterung, sondern vor allem ein Warnsignal dafür, dass wir eventuell wieder auf totalitäre Strukturen zusteuern......

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 2. Mai 2016, 02:07

@ Charon wars schneller, aber jetzt simmts wieder.

Ehrlich gesagt wen wundert es das Böhmermann um sein Leben fürchten muss?

Seit Anfang der 60er Jahren sind Türken hier angesiedelt und in all den Jahren hätte man eigentlich lernen müssen das richtig einzuschätzen.
Da bräuchte man keinen Soziologen, da müsste man nur mal jemanden fragen der in einem entsprechenden Viertel wohnt. Hier in den Grosstädten mit den enstprechenden Brennpunkten war es von Anfang an jedem Kind klar dass es für Böhmermann nun gerfährlich werden könnte.
Vielleicht sollte man sich mal den Tatsachen stellen, anstatt immer alles zu verschweigen, zu verharmlosen oder sonstwie mit fadenscheinigen Argumenten abzuwiegeln?
http://www.focus.de/kultur/medien/folgen-des-causa-boehmermann-soziologe-warnt-die-erdogan-affaere-sendet-ein-fatales-signal_id_5480932.html

Machen wir uns doch endlich und ein für alle mal klar, dass der blose Verdacht mit einer türkischen Frau ein Verhältnis zu haben, wohl gemerkt nur der Verdacht, genügt dass man ernsthaft um sein Leben fürchten muss!
Hier in Ruhrgebiet weiss das jeder.

Und Integration? So was kommt von Leuten die in der 3.Generation hier leben wie im Mittelalter. Und niemand hat ihnen in all der Zeit nicht gesagt dass es so nicht geht.
Frage:
Warum also sollten sie Ehebrechern und Typen wie Böhmermann denn nicht den Hals umdrehen? So wills schliesslich der Brauch und anders gelernt haben sie es nicht.
Auch nicht nach 50 Jahren, und das ist doch eigentlich ne Bankrotterklärung der Politik.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Levanah » 2. Mai 2016, 13:13

zum thema

§ 103
Beleidigung von Organen und Vertretern ausländischer Staaten
(1) Wer ein ausländisches Staatsoberhaupt oder wer mit Beziehung auf ihre Stellung ein Mitglied einer ausländischen Regierung, das sich in amtlicher Eigenschaft im Inland aufhält, oder einen im Bundesgebiet beglaubigten Leiter einer ausländischen diplomatischen Vertretung beleidigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe, im Falle der verleumderischen Beleidigung mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

kann man doch unter mithilfe eines rotstiftes so lesen und zurechtbiegen:

Wer ein ausländisches Staatsoberhaup, das sich in amtlicher Eigenschaft im Inland aufhält, beleidigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe, im Falle der verleumderischen Beleidigung mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

war herr erdogan während der ausstrahlung in deutschland?
nein!
ok, § nicht anwendbar.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 14. Mai 2016, 02:31

Böhmermann hat vor der Verlesung des Gedichtes auch kar gesagt: "Das darf man nicht sagen"

Und jetzt? Wird der Bundestag verklagt?
http://www.focus.de/politik/videos/redebeitrag-sorgt-fuer-empoerung-eklat-im-bundestag-cdu-politiker-verliest-das-schmaehgedicht-von-boehmermann_id_5526409.html
Wie soll man über etwas debattieren oder verhanden wenn man nicht mal den Wortlaut zu Protokol geben darf das man auch weiss worüber man verhandelt oder debattiert?
Darüber hinaus weitet sich das, so scheint es inzwischen, zu einer gesamteuropäischen Affäre aus?
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Erdogan-Partei-klagt-OeSTERREICH/231931090

Grotestk das Ganze, und langsam frage ich mich ob unsere Politiker denn nichts besseres zu tun haben als einer beleidigten Leberwurst den Bauch zu pinseln damit er sich wieder abregt.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Goldmarie » 14. Mai 2016, 23:45

Ich habe allmählich den Eindruck, wir leben in einer permanenten Satiresendung.

LG
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 15. Mai 2016, 02:23

Ich will jetzt mal zugunsten Ergogans annehmen das es sich hier um ne Presseente handelt.
http://www.welt.de/satire/article155320276/Erdogan-verklagt-vorsichtshalber-auch-den-ESC.html
Ansonsten würde es jetzt wirklich seltsam werden.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Charon am 05.12.2018 02:00

61 Beiträge • Seite 2 von 3 • 123

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 15. Mai 2016, 02:37

Und wenn man schon meint, wegen so einer männlichen Zicke so ein Fass aufmachen zu müssen und Mücken zu Elefanten macht so als gäbe es nichts wichtigeres zu tun, dann sollte man das "Schmähgedicht" wenigstens nicht permanent aus dem Kontext reißen.

Es gab ja *knapp vor* diesem Gedicht ein erdogankritisches Satireliedchen, dessen Melodie von dem Nena-Song "Irgendwo, irgendwie, irgendwann" stammte. Inhaltlich enthielt der Text keine solchen Inhalte wie das "Schmähgedicht", sondern hier gings um Kritik an Erdogans despotischem Regierungsstil. Auch der Videoclip zu diesem Lied zeigte passende Szenen, so z.B. wie Erdogans Polizei auf Demonstranten eindrischt. Und bereits dieses Lied, das nichts anderes war als "klassische" Satire bzw. Systemkritik (also nix "Majestätsbeleidigung"), hat Erdogan bereits auf die Palme gebracht und er hat dieses Lied bereits als Schmählied bezeichnet, das man verbieten müsse. Das Schmähgedicht war nur Böhmermanns (zugegeben etwas trotzige) Reaktion auf Erdogans mimosenhaftes Verhalten, und er hat eindeutig gesagt: Lieber Erdogan, das Nena-Lied ist kein Schmählied, sondern Systemkritik ! Schmählieder sind nämlich in Deutschland auch nicht erlaubt und damit du den Unterschied in Zukunft kapierst, bekommst du jetzt ein echtes Schmähgedicht zu hören, d.h. eines, das nicht erlaubt ist.

Warum wurde nach Veröffentlichung des Schmähgedichts dauernd dieser Zusammenhang nicht erwähnt und das Ganze somit aus dem Kontext gerissen ? Ganz klar, weil sonst die Menschen den schlüpfrigen Inhalt dieses Gedichts eher relativiert bzw. als satirisches Stilmittel gesehen hätten denn als bloße und plumpe Schmähung. Der deutsche Staat hat da somit eindeutig nicht zugunsten der Meinungsfreiheit gehandelt, sondern gezielt dagegengesteuert. Und noch erbärmlicher finde ich, dass man das Nena-Lied auch sofort aus dem Verkehr gezogen hat, obwohl dessen Text keine (noch) strafwürdige "Majestätsbeleidigung" darstellt.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Goldmarie » 15. Mai 2016, 14:00

Elviera hat geschrieben:
Ich will jetzt mal zugunsten Ergogans annehmen das es sich hier um ne Presseente handelt.

Das ist keine Ente, sondern Satire. Inzwischen meint wohl jeder Hinz und Kunz, seinen satirischen Beitrag zum Thema leisten zu müssen, ob es nun Didi Hallervorden ist, der Postillion oder ein Burgerverkäufer. Aber so langsam wird's langweilig.

LG
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 15. Mai 2016, 14:28

Man kanns kaum noch unterscheiden.
Ich würde mir wünschen dass man sich mehr auf sachliche Berichterstattung konzentrieren würde.
Na ja Ergogan wohl auch.
Nur frage ich mich ob Erdogan und ich auch nur eine annähernd ähnliche Vorstellung von Sachlichkeit haben.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Minka » 19. Juni 2016, 01:30

Zum Beschluss des LG Hamburg vom 17.05.2016 liegen jetzt die Entscheidungsauszüge und Analyse vor:

http://petringlegal.blogspot.de/2016/06/abmahnung-das-lg-hamburg-im.html

https://www.telemedicus.info/article/3101-Erdogan..Boehmermann-Urteilsauszuege-und-Analyse.html?pk_campaign=twitter

http://www.kanzleikompa.de/2016/06/18/begruendung-des-landgerichts-hamburg-zur-boehmermann-unterlassungsverfuegung/

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 10. Juli 2016, 01:18

Der Besuch bei Putin hat wohl nix gebracht?

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/erdo%c4%9fan-fordert-vers%c3%b6hnliche-geste-von-merkel/ar-BBu7WRR?li=BBqg6Q9&ocid=UE07DHP

Folglich versucht man den Basar in Deutschland wiederzueröffnen und fordert eine wie hiess es in der türkischen Pressse:

"...keine Entschuldigung für die Armenien- Resolution, aber doch eine "Geste". Merkel solle öffentlich deutlich machen, dass die Resolution nicht die offizielle deutsche Position wiedergebe."
Die Abstimmung war eindeutig und das Erbgebnis war so gut wie absolut, lediglich Merkel hat sich, wohl in der Hauptsache aus diplomatischen Erwägungen, enthalten. Ich denke auch dass das alles war was sie für ihren Frreund am Bosporus tun konnte, denn mit Genoziden kennen wir uns in Deutschland traurigerweise gut aus und wissen daher auch ganz genau was ein Völkermord ist und was nicht.
Dabei scheint er immer noch nicht begriffen zu haben wie eine Demokratie funktioniert denn der Ansprechpartner ist nicht Merkel sondern das deutsche Volk und deren gewählte Vertreter.
Und bei seinem Verhalten in der jüngeren Vergangenheit, ganz speziell zu diesem Thema, dürfte es schwer sein irgend jemanden zu überzeugen das die Abschlachtung von Millionen Zivilisten eine akzeptable politische oder mülitärische Lösung, egal wo auf der Welt und was auch immer das Problem gewesen sein mag sein könnte

Aber nicht nur was dieses Thema betrifft war sein Verhalten in der letzten Zeit recht unverständlich, sagen wir es mal so.
Und die Neueröffnung des diplomatischen Basars nachdem er bei Putin offensichtlich abgeblitzt ist?
Ich habe die Frage ja schon mal gestellt.

Hilft Lithium eigentlich auch bei Os-Manie? Ich würd´s ihm verschreiben.

Hinzu kommt noch das die Armenien Resolution ja nicht aus purem Zufall just zu dieser Zeit kam, und auch Merkel schwimmen die Felle weg. Mag die Presse sie auch noch so unterstützen.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/18/umfrage-99-prozent-der-deutschen-wollen-merkel-als-kanzlerin/
Aber manchmal fliegt das doch was auf was der Wahrheit recht nahe kommt.
Meisst ist so was nur nur ganz am Rande und hat auch so gar nix mit Politik zu tun. Von vielen auch völlig unbemerkt da man ja in den pol Spalten der Presse nachsieht wenn man Infos dazu sucht. Aber ehrlichere Antworten findet man manchmal ganz wo anders.
So hat auch mal das Handelsblatt über den Tellerrand geguckt.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zdf-umfrage-betrug-merkel-doch-nicht-beliebteste-deutsche/10206278.html?share=fb
Sieht schlecht aus mit Merkels Wiederwahl wenn sich nicht bald was ändert, und daher könnte es schon sein das Erdogan sowieso auf das falsche Pferd setzt.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 10. Juli 2016, 02:15

Ist zwar ein bisschen OT hier im Erdogan-Strang, aber da der Umfrage-Betrug hier verlinkt wurde......

Natürlich ist bei den beliebtesten Männern der erste Platz Gerhard Schröders auch wegmanipuliert worden. Typischer Fall eines Eingreifens der antirussischen Propagandamaschine, denn es darf nun mal nicht der offiziellen Wahrheit entsprechen, dass "Putin-Freund" Schröder im Beliebtheitsranking ganz oben steht.

Dabei sollte das auch ein Warnsignal an die Politik sein, dass hier statt belangloser Schlagerstars wie bei den Frauen hier ein Mann gewählt wurde, der erstens den Amis nicht in den Arsch gekrochen ist (siehe Nein zum Irak-Krieg), und sich zweitens um ein gutes Verhältnis zu Russland bemüht hat, auch wenn selbstverständlich seine Russland-Deals alles andere als koscher waren.

Ein Indiz dafür, dass das Volk wohl nicht nur vom Missmanagement in Sachen Flüchtlingskrise, sondern auch vom aktuellen Kalten Krieg und von der Kuscherei vor den Amis die Schnauze voll hat.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 14. Juli 2016, 02:24

Und wenn die Ziegen hundertmal verboten sind, ein Gerücht. und sei es noch so an den Haaren herbeigezogen. Das schaft man nicht mit einer Klage wieder aus der Welt, sondern man hats am Hals.
Um so mehr wenn man nicht der alten Bauernregen folgt die da lautet: Wer sich verteidigt klagt sich an.

Und das heisst: Es wäre klug von Erdogan gewesen das zu ignorieren, besonders dann wenn sowieso nicht stimmt.
Oder wie der Psychologe sagen würde: Warum regst Du dich denn so auf wennns doch nur Blödsinn ist wie Du behauptest?
Und ausserdem wissen wir alle schon aus dem Kindergarten das es am klügsten ist Spott zu ignorieren denn dann wirds schnell langweilig.
Aber nee-es muss ordentlich Wirbel um diesen Blödsinn gemacht werden, wobei ich bei den Sprayern keine Verhaltensauffälligkeit bemerken kann.
Die tun nur das was wir in jeder Sandkiste der Kindergarten weltweit beobachten können.
Wenn sich nämlich einer so richtig aufregt, dann macht es doch erst so richtig Spass. Als Politiker sollte man solche einfachen Regeln aus dem Kindergarten doch eigentlich kennen.
Aber nee- da wird richtig Palaver gemacht dass weltweit auch alles schön breitgetreten wird. Dieses Mal lacht die Schweiz und man kann auch keinen verklagen da dem neuesten Richterspuch, nämlich das Ziegenficker verboten hat. Was Böhmermann auch nur unter dem Hinweiss das er es eigentlich nicht sagen darf gesagt hat, Rechnung getragen wurde.
Erdogan und Ziegen ist damit also zulässig.
Man Erdogan, hätteste einfach nur die Klappe gehalten, und kein Mensch würde inzwischen noch drüber reden. So aber...... und wie oft noch?
http://www.focus.de/politik/videos/provokante-boehmermann-these-sbb-chef-nicht-begeistert-zuercher-erdobahn-rollt-mit-schmaeh-graffiti-durch-die-stadt_id_5472439.html

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 30. Juli 2016, 02:26

Noch so ne Seltsamkeit:

Erdogan zieht alle Anzeigen zurück und empfielt das Deutschland und Europa sich gefälligst um seinen eigenen Kram kümmern sollte.
http://www.focus.de/politik/ausland/ankara-teilt-mit-erdogan-kuendigt-rueckzug-aller-klagen-wegen-beleidigung-an_id_5775772.html
Ich denke er meint damit die Kritik an seinem Verhalten nach dem Putsch.
Wenn er selber versucht auf unsere Innenpolitik massiv Einfluss zu nehmen ist das ja ganz was anderes.
Ja klar, ist doch logo versteht jeder- nöch?

Anstatt ein zweideutiges Signal, von Merkel kommend, das letztlich die Verantwortung auf die Gerichte zu schieben versuchte, die ihrerseits auch so salomonisch wie nur irgend möglich versuchten zu urteilen hätte ihm gleich klar und unzweideutig auf die Finger klopfen, und erklären müssen wie das so ist in einer Demokratie.
Und auch dass es in einer Demokratie keine Majestäten mehr gäbe, somit eine Majestätsbeleidigung nicht möglich ist.
Mittelalterliche Ehrbegriffe wären kein Straftatbestand und auch keine Begründung für irgendwelche Schadenersatzforderungen.
Darüber hinaus hätte man sagen müssen was gesagt werden musste, womit Erdogan selber nicht eine Minute hinterm Berg gehalten hat, wohl auch weil er kein Interesse mehr an Europa hat.
Bei der Gelegenheit hätte man auch klar Position beziehen müssen und erklären sollen das wir andere Ehrbegriffe, die für uns in Deutschland und Europa absolut bindend sind haben, und wir diese auch nicht an seinen Kulturkreis anpassen werden, nur weil ers gerne so hätte.
Und bei der Gelegenheit hätte man auch gleich klarstellen sollen das man sich jede innenpolitische Einmischung von Seiten Erdogans vebittet.
Flagge zeigen wäre das einzig Richtige gewesen.

Mir kommts bald so vor als ob der uns verarscht.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 30. Juli 2016, 10:49

In meinen Augen ist Erdogan verrückt.
Nun will er ja sämtlich Anzeigen zurückziehen. Es sind mehr als 2000 Anzeigen.
Gleichzeitig sagt er, dass wir uns um unsere eigenen innerpolitischen Sachen kümmern sollen.
Das ist doch sehr seltsam.
Wie kann es dann sein, dass hier in Köln eine Demo der Erdoganbeführworter stattfinden kann, wo auch türkische Politiker eingeladen werden?
Dies führt automatisch zu Gegendemos, wobei noch unklar ist, wie viele staatsgefährdende Sachen geschehen werden.
Klar ist, dass diese Türken als Gastarbeiter nach dem 2. Weltkrieg hier hingeholt wurden für den Wiederaufbau. Dass die sich aber nie als Gäste aufgeführt haben, sieht man ja an den Vorfällen der letzten Zeit. Fakt ist nämlich, wenn ein Deutscher usw. sich das in der Türkey herausgenommen hätte, wäre er sofort inhaftiert worden, weil wir dann Volksverhetzer in den Augen von Erdogan wären.
Ich frage mich nur, was geschieht nach der Demo in Köln, wenn dann kriminelle Handlungen geschehen.
Wie reagiert dann die Bundesregierung? Lässt sich Frau Merkel von Erdogan wie üblich wieder auf die Finger klopfen, obwohl es ja eine innerpolitische Angelegenheit ist?
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 30. Juli 2016, 11:53

Hier mal ein anderer Link:http://web.de/magazine/politik/erdogan-unterstellt-deutschland-defizit-meinungsfreiheit-31742590

Wenn es eskaliert dann ist es leicht möglich dass es derart eskaliert wie wir und das derzeit noch nicht vorstellen können.
Das geht nicht ab wie bei unseren Demos, Linksradikalinskies verkloppen Rechtsradikalinskis und die Polizei verkloppt alle.
Macht Spass, ist doch zünftig und danach ist dat jut, und dann gehen wir alle wieder nach Hause, manchmal sogar mit der gleichen S-Bahn, :mrgreen: 8-)

Das was dann kommt das dürfte ne andere Qualität haben, denn da sind tiefere eingentlich schon jahrhundertealte Konflikte im Spiel.
Und der gegenseitige Hass geht tief.
Es ist daher gut möglich dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt und es danach in den Türkenghettos weitergeht.
Genau so wie in der Türkei, und wenn so was ein mal begonnen hat dann wird sich das so schnell auch nicht mehr beruhigen.
So was gehört dann zu unserem Alltag und wir werden die Uhr dann auch nicht zurückdrehen können.
Bedenken wir auch wie leicht sich Bildungsfremde radikalisieren lassen, wir haben ja auch darüber schon hier geschrieben.
Was haben die Leute die hier bgeboren sind eigentlich noch mit der Politik in der Türkei zu tun?
Hier könnte sich die 40 Jahre lang versäumte Integrationspolitik rächen.

Übrigens das Beflaggungsverbot hats wirklich gegeben, und zwar in Österreich.
Irgend ein Bürgermeister in irgend einer Kleinstadt hats ausgeschprochen, habs aber als nicht weiter wichtig erachtet, und deshalb vergessen wo das war.
Inwieweit er seine Kompetenzen da überschritten hat weiss ich nicht, aber ich denke hier in Deutschland bestünde da keine Rechtsgrundlage.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 30. Juli 2016, 11:58

Nachtrag:
Es ist ja wohl selstverständlich dass wenn es wirklich dazu kommen sollte sich nicht einfach nur gekloppt wird, sondern da wird wohl auch ziemlich schnell geschossen werden. Man mache sich das mal klar, wegen dem Oberindianer in der Türkei gibs hier mitten ind Deutschland einen Indianerkrieg?
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/steinmeier-konflikt-in-der-t%c3%bcrkei-darf-nicht-nach-deutschland-getragen-werden/ar-BBv2wI0?li=BBqg6Q9&ocid=UE07DHP

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 30. Juli 2016, 15:07

Das ist die Apocalypse wie in Lied beschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=JSUIQgEVDM4
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 31. Juli 2016, 02:01

Als Apokalypse definiert als totalen Untergang der Welt sehe ich das Ganze nicht. Wohl aber als einen weiteren Zyklus in der Menschheitsgeschichte, und von diesen sich wiederholenden Zyklen gab es aufgrund der Lernresistenz der Menschheit schon mehrere, man denke z.B. an die ollen Ägypter oder die Römer. Eine Hochkultur (in diesem Fall die europäische bzw. "westliche") geht unter und zurück bleibt erst mal Verwüstung und ein herber Rückfall was sowohl die technische als auch die gesellschaftliche Entwicklung anbelangt. Man kann das "ein erneutes Mittelalter" oder wie auch immer nennen. Das wäre m.E. das Worst Case Szenario, wenn wir nicht aufpassen.

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 31. Juli 2016, 02:17

Realsatire des Monats:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 05462.html

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 31. Juli 2016, 13:41

Tatsache ist nun mal, dass alles, was in der Türkey geschieht, hier von den hier lebenden Türken aufgenommen wird, und sich über die hier bestehenhenden Gesetze hinweggesetzt wird.
Freiheit und Demokratie bestehen doch in der Türkey nicht,und schon keine Pressefreiheit.
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... 6Q9#page=1

In Deutschland selbst hat sich ja schon ein Staat in einem Staat gebildet.
Ich glaube mal, dass alles, was in der Türkey geschieht noch mehr hier überschwappen wird, und die kriminellen Handlungen noch mehr zunehmen werden.
Deswegen habe ich auch geschrieben, dass es eine Apokalypse ist.
Ich frage mich dabei nur, was die Regierung dagegen unternehmen will, wenn die in der Form sich alles von der Türkey und den hier lebenden Türken alles gefallen lassen, und sich auf der Nase herumspringen lassen?
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 1. August 2016, 00:50

Glücklicherweise ist es im Grossen und Ganzen ruhig geblieben, jedenfalls für dieses Mal.
Lediglich war Pro NRW auffällig und deren Demo ist deshalb auch gleich aufgelöst worden.
Darüber hinaus war die Trennung der beiden türkischen Lager auf die rechte und die linke Rheinseite wogl ein wirlkich kluger Schachzug, so konnten sie sch gegenseitig nicht ins Gehege kommen.
http://www.huffingtonpost.de/2016/07/31 ... 40_germany
Huffingten Post spricht von 20000 Teilnehmern aber die Tagesschau von 30000 bis 40000, nur was auch immer, die Veranstaltung hat gezeigt wie leicht die Deutschtürken auch in grösseren Massen zu mobilisieren sind.
Unter diesen Umständen ist es wohl leicht zu erraten welches Potential sie haben.
Hoffentlich bleibt es auch weiterhin so friedlich auf deren Demos, denn ich denke solche Demos wirds in Zukunft mehr geben.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 1. August 2016, 01:57

Ich befürchte, diese Großdemo war eine Machtdemonstration Erdogans Richtung Deutschland. Gut möglich, dass er für diese Demo die Deutschländer im türkischen Staatsfernsehen (und das werden sich die Deutschländer alle reinziehen) explizit dazu aufgefordert hat, während dieser Demo friedlich zu bleiben und nur die Macht der Anwesenheitszahlen für sich sprechen zu lassen.

Ich meine, bei so einem Despoten und dessen Anhängerschaft dürfte das Führerprinzip gelten, und der Führer ist für die Deutschländer eben Erdogan. Das bedeutet aber, dass Erdogan seinen deutschen Fanclub jederzeit zu gewaltsamem Widerstand aufrufen kann wenn Mutti mal was macht, was Erdogan nicht passt....und die Deutschländer würden dann - so meine Befürchtung - ihrem Führer treu ergeben sofort zu den Waffen greifen. Das könnte regelrechte bürgerkriegsähnliche Zustände auslösen ! Zumindest kann ichs mir nicht anders erklären, dass Erdogan - obwohl es zur Zeit Kritik aus allen EU-Ländern wegen der Auflösung des Rechtsstaats in der Türkei hagelt - rotzfrech und selbstbewusst der ersten Großdemo gleich Forderungen hinterherschiebt, nämlich Visafreiheit ab Oktober 2016:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 05547.html

So nach dem Motto: Mutti, entweder du tust was ich sage oder es knallt gewaltig vor deiner Haustür.......

lg,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 1. August 2016, 11:33

Eskommt noch besser.
Weil Erdogan nicht auf einer Videoleinwand live sprechen durfte, zitierte erwieder jemanden zu sich hin.
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9
Ich frage mich wirklich, ob Erdogan noch alle Tassen im Schramk hat.
In der Türkey kann er das ja machen, aber hier in Deutschland ist er nichts anderes als ein ausländischer Staatschef. der nicht anderes tut, um seine Gesinnungsgenossen in einem fremden Land aufzustacheln.
Was noch dazukommt, dass es hier ja schon zu Gewalttaten gekommen ist, siehe dazu Duisburg Marxloh, wo selbst die Polizei sich nicht mehr so blicken lässt wie frührer.
Und was ist mit den morddrohungen der Gülenbewegung hier in Deutschland. Einrichtungen der Gülenbewegung sind doch auch schon angegriffen worden.
Woher nehmen diese kriminellen Türken das Recht, Einrichtungen anzugreifen, und derartige Beschädigungen zu begehen, wie auf bestimmten Videos schon zu sehen war.
Der Personenkreis, der dann dafür wieder in die Presche treten muss, ist ja wohl wieder die Polizei, wobei es dabei auch wieder zu Übergriffen der Türken hierzulande kommt.
Wenn es doch so ist, dass Erdogan meint, dass er die hier lebenden Türken gegen Deutschland aufwiegeln muss, sollten seine Anhänger hier nach der Türkey ausgewiesen werden, weil die sich nie und nimmer nach den deutschen Gesetzen richten werden.
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 2. August 2016, 13:54

Wenn man das liest, weiß man genau, wo es hinführt.
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 2. August 2016, 15:02

Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass die Rede von Erdogan bei der Demo in Köln unterbunden wurde.
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/ot ... li=BBqg6Q9
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 3. August 2016, 01:43

Ganz genau, und wer weiss was passiert wäre wenn er seine Leute heiss gemacht hätte.
In Stuttgart lief zeitgleich auch so eine Veranstaltung, und dort ist es nicht ruhig geblieben.
Übrigens hat Erdogan sich doch wieder durchgesetzt, denn in Köln hat jemand gesprochen.
Ich glaube es war so ein Sportminister, der zwar pol. von untergeordneter Bedeutung aber, aber darum ging es nicht.
Es war ein offiziller türkischer Regierungsvertreter, und damit war das Urteil unterlaufen.

Erdogan fährt ganz schön Schlitten mit uns, und jeder hat das wohl auch begriffen, nur die deutsche Politik nicht denn auch Tage danach findet sie diese Tatsache entweder nicht erwähnenswert, oder aber es ist nicht mal bemerkt worden.
Erdogan lacht den Rechststaat nicht an, sondern er lacht ihn aus, denn der Rechtsstaat hat offensichtlich keine Antwort darauf ausser: Der darf dat nich'.
Und wenn er es trotzdem tut? Dann folgt tiefes Schweigen.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon jessica » 3. August 2016, 10:53

Was Erdogan sich vorstellt, ist, dass er hier seine sogenannten politischen Verantstaltungen durchführen kann.
Sinn und Zweck ist, dass er seine Genossen, die ja in einem anderen Land wohnen, aufzuwiegeln.
Bevor aber so etwas genehmigt wird, ob das nicht gegen die Gesetze des betreffendes landes verstößt, was es nach meiner Auffassung ja auch tut.
Fakt ist nun einmal, dass es danach zu kriminellen Handlungen kommt.
Daher meine ich auch, dass jedem Türken klargemacht wird, dass, wenn er zu einer Veranstaltung geht, und es kommt danach zu Auseinandersetzungen, ausgewiesen werden sollte, weil er sich nicht an die Gesetze in dem entsprechenden Land hält.
Fakt ist weiterhin, dass diese Türken nach dem 2. Weltkrieg uns Land geholt wurden, um bei dem Wiederaufbau zu helfen.
Im Endeffekt waren diese Türken aber nur Gäste, die sich auch danach richten sollten, was für Gesetze herrschen.
Dadurch, dass diese Türken gar nicht intregiert werden konnten, haben wir heute diese Probleme.
Deswegen sage ich auch, dass wir einen Staat in einem Staat haben.
Nach meiner Ansicht sind diese Veranstaltungen alle politisch, wobei Erdogan und deren Genossen diese Gastarbeiter zur Rebellion anstiften will.
Diese Veranstalzungen müssten in Deutschland verboten werden.
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 4. August 2016, 01:44

Jaja, es stimmt schon, dass die Wurzel des Problems bei den Fehlern der Integrationspolitik der 50er und 60er Jahre zu suchen ist. Nur hat die jetzt in DE lebende v.A. jüngere Generation von Deutschen keine Lust darauf, für diese Fehler büßen zu müssen.....genausowenig wie die Deutschen Lust darauf haben, für die nächsten 500 Jahre das "3. Reich" vorgehalten zu bekommen. Sieht aber nicht so aus, als ob die Politik dies interessieren würde.....

Ich meine, vielleicht ist ja mein Rechtsverständnis ein bissken verkorkst, aber ich weiß, dass bestimmte Parteien verboten wurden, wie z.B. die KPD. Ich weiß auch, dass zur Zeit wieder ein NPD-Verbotsverfahren am Laufen ist. Und die logische Konsequenz daraus müsste m.E. die zügige Umsetzung eines AKP-Verbotes auf deutschem Boden sein, denn Erdogans Verhalten zeigt ganz klar, dass die AKP genausowenig demokratisch ist wie andere Parteien, die man bereits verboten hat.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 5. Oktober 2016, 01:20

Ein Urteil das mich doch wieder ein wenig mehr an den Rechtsstaat glauben lässt und auch daran das die Gerichte nicht vor jeder beleidigten Leberwurst so kuschen wie manch Anderer aus der Politik. https://www.tagesschau.de/inland/faq-boehmermann-101.html
Zwar ist die zivilrechtliche Seite noch offen und da kann es immer noch ne satte Schadenersatzforderung geben, aber im Grossen und Ganzen dürfte nun klar sein wie das deutsche Recht zur Freiheit von Meinung und Kunst steht, und es ist auch klar gesagt worden dass man nicht für alles was in anderen Ländern eine Frage von unverständlich überzogenen Ehrbegriffen ist, zu einen Fall für deutsche Gerichte gerät. Die haben auch so genug zu tun.
Nun gut, wir haben völlig vergessen den § der Majestätsbeleidigung abzuschaffen, aber ist Herr Erdogan denn eine Majestät von Gottes Gnaden?
Manchmal sieht es so aus als würde er sich für so was halten? Bliebe aber nun noch der § Beleidigung des Türkentum betreffend , denn wenn her Erdogan auch keine Majestät ist, so ist er zumindest Türke.
Aber hier hat er das Problem dass die Beleidigung des Türkentums in der Türkei zwar ein Straftatbestand ist, aber nicht in Deutschland.
Und was den Vorwurf der Kinderpornografie betrifft?
Hat die Türkei nicht gerade erst den § der Kinderehe betreffend gelockert?
Aber-na ja- gut- damit hat Herr Erdogan ja nichts zu tun.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 5. Oktober 2016, 01:54

Hm......meines Wissens hat die Türkei schnell nach der umstrittenen Gesetzesänderung bezüglich Sex mit Minderjährigen diese Lockerung ca. zwei Wochen nach dem Beschluss wieder zurückgenommen.......zu groß war wohl hier der Aufschrei des Westens. Ich finde nur den relevanten Artikel nicht mehr.......

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Minka » 18. Oktober 2016, 01:38

Die ausführliche Stellungnahme der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz zum Fall Böhmermann ist online

http://www2.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/a0b/binarywriterservlet?imgUid=b3420dc9-0951-c751-b5e8-0d0102e4e271&uBasVariant=11111111-1111-1111-1111-111111111111

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 13. Juli 2017, 02:15

Man glaubt es nicht, Erdogan eröffnet die nächste Runde gegen die Freiheit der Kunst.
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/boehmermann-gedicht-erdogan-legt-berufung-gegen-schmaehgedicht-urteil-ein_id_7347978.html

Offensichtlich hat er immer noch nicht begriffen dass man in einem Rechtsstaat wo Wissenschaft und Kunst unter dem Schutz desselben stehen das eine oder Andere aushalten muss, ganz besonders wenn man im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht und sich daneben benimmt.
Früher wars ja Majestätsbeleidigung, aber in einem demokratischen Rechtsstaat gibt es nun mal keine Majestäten mehr, und was es nicht gibt kann nun mal nicht beleidigt werden. Ausserdem hat Bömermann ja nur das aufgezählt was man nicht sagen kann und darf. Und wenns nicht stimmt dann fragt sich doch jeder vernünfige Wensch warum er sich dann so aufregt.
Kinderkram- als ob unsere Gerichte nichts anderes zu tun haben.
Aber ich lach mich weg er bekommt in der nächsten Instanz recht, nur damit 's endlich a Rua is.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 6. August 2018, 02:00

Der Wilde aus Kurdistan und Conchita Wurst:
https://www.tz.de/stars/eurovision-song-contest-tuerkei-immer-noch-geschockt-von-conchita-wurst-esc-boykott-wird-fortgesetzt-zr-10092453.html
Man mag ja darüber streiten und ehrlich gesagt so eine bärtige Frau auf der Bühne? Von Ästhetik mag ich da nicht reden, aber Kunst ist ja nun mal nicht dafür da immer nur schön zu sein. Vor allen Dingen soll sie was aussagen. Was das sein mag? Keine Ahnung, aber man könnte schon so einiges reininterpretieren in so jemand wie Conchita Wurst.
Tatsache jedenfalls ist dass Transmenschen zum europäischen Strassenbild gehören und jeder der hier lebt inzwischen auch damit leben kann und muss, obs ihm passt oder nicht. Und ich würde mir wünschen dass es hier so bleibt.
In der Türkei jedoch ist das anders, und wir sollten uns auch nicht wirklich das Maul darüber zerreissen denn es ist ihr Land, da können sie machen was sie wollen. Nur sollte man in Europa begreifen das Länder mit einer solchen Einstellung zur Kunstfreiheit, und damit gleichzeitig auch zu vielen anderen Grundrechten wie z.B. pers. Entfaltungsrecht, freie Meinungsäusserung usw. nicht zu uns passen.
Eigentlich aber ist es doch geradezu lächerlich die Wurst zur halben Staatsaffäre zu erklären. Aber na ja, der Wilde halt mitsammt seinen Anhängern, die auch nicht besser sind und sich offensichtlich gerne knechten lassen. Aber was erwartet man von einer Kultur die einzig auf Autorität aufbaut. Demokratiefähigkeit ja wohl nicht.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Charon » 7. August 2018, 02:00

Da würde ich zu Erdowahn sagen: Geh von mir aus mit Allah, aber geh ! In einem *europäischen* Wettbewerb gelten europäische Vorstellungen zum Thema Freiheit der Kunst.

Erdowahn soll dann eben etwas Eigenes initiieren, z.B. einen Musikwettbewerb für den orientalisch geprägten Kulturraum. Dort kann er dann seine Vorstellung von Sitte und Moral umsetzen und von mir aus die Kopftuchpflicht für Sängerinnen einführen oder den Frauen gleich das Singen verbieten. Und Europa sollte dann bei sowas auch nicht den moralischen Zeigefinger erheben, sondern ihn sein Ding machen lassen, aber ihm klar zu erkennen geben, dass eine Teilnahme seines Landes unter den gegebenen Bedingungen beim ESC nicht mehr erwünscht ist.

LG,

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 30. August 2018, 01:30

Mit der Freiheit der Kunst ist es auch in Deutschland nicht mehr sehr weit her.
https://www.focus.de/politik/deutschland/statue-stand-nur-einen-tag-auch-stichwaffen-wurden-gesichtet-erdogan-statue-in-wiesbaden-wieder-abgebaut_id_9491047.html
Das in einer Demokratie die Meinung gesagt wird, auch wenn sie einem nicht gefällt kann man hier wohl nicht mehr gelten lassen denn Man hat von Seiten der Stadt Wiesbaden durchblicken lassen dass man vorher nicht wusste wie dieses Kunstprojekt aussehen würde. Kann man daraus entnehmen dass die goldene Erdogan Statue nicht genemigt werden würde wenn es bekannt gewesen wäre?
Egal, die Stadt Wiesbaden hat die Statue wieder entfernt weil offensichtlich nicht alle unsere Bürger was mit demokratischen Grundrechten was anfangen können und deshalb ein Knistern in der Luft lag, das Wiesbadens Stadtoberen so gar nicht behagte, und bevor noch was passieren würde den goldenen Koloss zu stürzen.
Gleichzeitig aber hat man damit die Freiheit der Kunst mitgestürzt, anstatt die Gelegenheit zu ergreifen und eine Lektion in Freiheit und Demokratie zu erteilen, um zu zeigen wie ein sozialer Rechtsstaat funktioniert indem auch z. B. Merkel sich schon so Manches hat sagen lassen müssen, und darunter war besonders in der letzten Zeit nicht viel Schmeichelhaftes.
Warum also nicht auch Erdogan? Ich meine man hätte da mehr Flagge zeigen müssen um klar zu aufzeigen wie das funktioniert in einer Demokratie.

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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Charon am 05.12.2018 02:02

61 Beiträge • Seite 3 von 3 • 123

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst
Beitragvon Elviera » 30. August 2018, 11:34

Böhmermann bekommt eine neue Show, sogar zur Prime Time. https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/tv/böhmermann-moderiert-neue-zdf-show-zur-prime-time/ar-BBMBbga?ocid=spartandhp
Aber die ist aufgezeichnet, so mutig live zu senden ist man nun auch wieder nicht.

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admin
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Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von admin am 20.12.2019 10:43

Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit immer noch nicht gesprochen.
https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/celebrity/jan-böhmermann-zieht-vors-bundesverfassungsgericht/ar-BBYbxY2?ocid=spartandhp

Bin mal gespannt we das weitergeht.

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Charon

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Beiträge: 477

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Charon am 21.12.2019 01:59

Vor allem auch, wie Erdogan darauf reagiert. Bei seiner Impulsivität könnte das wieder für politischen Zündstoff sorgen und die nächsten Drohungen und Erpressungsversuche würden nicht lange auf sich warten lassen. 

LG,

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Minka

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Beiträge: 118

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Minka am 27.12.2019 01:53

Türkisches Verfassungsgericht fordert Aufhebung von Wikipedia-Sperre 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Tuerkisches-Verfassungsgericht-fordert-Aufhebung-von-Wikipedia-Sperre-4623679.html


Wikipedia hatte über die hinter der Plattform stehende US-Organisation Wikimedia Foundation sowohl beim Verfassungsgericht als auch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Beschwerde gegen die Sperrung des Internet-Lexikons eingereicht.


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Beiträge: 987

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von admin am 27.12.2019 13:41

Mutig- Mutig!
Aber wir werden sehen ob Erdogan dieses Problem auf die altehrwürdige und gewohnte Weise lösen wird.
Andererseirs dürfte ihm klar sein dass der ganze Rest der Welt ihm dabei auf die Finger schaut.

L. G. Elviera

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Charon

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Beiträge: 477

Re: Erdogan und die Freiheit der Kunst

von Charon am 28.12.2019 02:58

Die Gegenwehr was Erdogans Herrschaft betrifft ist glücklicherweise noch immer am Ball ! Wie gesagt, Istanbul und Ankara sind ihm , wie bereits von uns im Kurdistan-Strang erwähnt, von der Fahne gegangen und so leicht tut er sich nicht mehr mit seiner diktatorischen Willkür.

LG,

Charon

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