Winterolympiade 2014

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Minka

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Winterolympiade 2014

von Minka am 12.12.2018 13:36

6 Beiträge • Seite 1 von 1

Winterolympiade 2014

von Elviera » 7. Februar 2014, 11:11

Ganz schön schräg wie die Deutsche Mannschaft da auftritt finde ich.

http://www.spiegel.de/panorama/outfit-fuer-olympia-2014-in-sotschi-vorgestellt-a-925578.html

Da fragt man sich schon ob das Zufall ist, insbesondere wenn man das Geschehen der jüngeren Vergangenheit berücksichtigt. Besonders apart aber finde ich den schwarz rot goldenen Streifen mittig auf der Mütze, er scheint zu suggerieren:
Zum scheitelziehen Schlagstock hier!

L.G. Elviera

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Re: Winterolympiade 2014

von Bianca » 7. Februar 2014, 14:29

Moin,

ick denke schon, daß das Zufall ist,dafür wird doch das Design viel zu früh festgelegt, um aktuelle Ereignisse zu berücksichtigen. Und im übrigen sieht doch die Regenbogenfahne noch etwas anders aus.

LG Bianca

Bianca Stammuser
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Re: Winterolympiade 2014

von Charon » 9. Februar 2014, 01:36

Hm......das Problem mit diesem "Gesetz gegen homosexuelle Propaganda" gibts ja nicht erst seit der letzten 2 Wochen, das zog sich schon gewaltig durch 2013 durch. Von daher glaube ich war da schon genug zeitlicher Vorlauf, um beim Entwerfen der Olympia-Kollektion an die politische Situation in Russland zu denken. Ich kanns nicht beweisen, ganz klar, aber irgendwie mag ich an keine solch komischen Zufälle glauben.

Und dass man die Regenbogenflagge nicht 1:1 in der Kleidung umgesetzt hat ? Nun ja, so funktioniert eben Diplomatie. Eine exakte Umsetzung der Farbgebung wäre ein politischer Affront gegenüber Russland gewesen, denn die Olympiade findet auf russischem Boden statt, also gilt russisches Gesetz ! Die Deutschen hätten also ein Gesetz gebrochen, ganz klar. Nicht gerade ne Meisterleistung auf dem politischen Parkett, die auch sehr gefährlich für die deutschen Athleten hätte werden können.

So ne Schote kann man natürlich nicht bringen, also wählt man ein Design, das sozusagen "ganz knapp danebenliegt", aber durchaus in Richtung Protest gegen dieses Anti-Homo-Gesetz interpretiert werden könnte und wohl auch von einem gewissen Prozentsatz der Menschen so interpretiert werden wird........und schon ist DE gesetzestechnisch aus dem Schneider.

Mein Appell an die Russen wäre deshalb: Benehmt euch wie Erwachsene und lasst euch durch diese etwas infantile Nummer nicht provozieren, indem ihr die Schlagstöcke zückt. Denn genau dies ist ja der Sinn und Zweck dieser quietschbunten Vorstellung, nämlich euch wieder mal als barbarisches "Reich des Bösen" dastehen zu lassen. Und davon sollte Russland eigentlich schon die Schnauze voll haben.......

lg,

Charon

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Re: Winterolympiade 2014

von Elviera » 9. Februar 2014, 01:56

... und immerhin scheinen auch die Russen sich an diese Regeln zu halten.
Die Eröffnungsfeier war ein Gang durch die russische Geschichte und mir ist aufgefallen das sie Epochen in denen sie selbst sich zwar mit Ruhm bekleckert haben, die aber für andere Nationen hätten peinlich werden können unterschlagen haben.
Sicherlich nicht zur Freude der patriotischen Engschädel ist z.B. der "grosse vaterländische Krieg" mit seinen fast 30 Millionen Toten, Gefallenen, Hingerichteten und Vergasten alleine auf russischer Seite völlig unterschlagen worden.
Dieser Krieg ist ein ganz wichtiges geschichtliches Ereignis für das russische Volk. Und dieser Krieg ist bei uns als der 2. Weltkrieg bekannt, und das war ja nun wirklich kein Ruhmesblatt für uns.
Ist doch nett dass man uns diese Peinlichkeit, übrigens wohl nicht zur Freude aller Russen, erspart hat. Oder habe ich da was verpennt?
Aber offensichtlich haben auch ungeschriebene Gesetze ihren Wert und werden in der Diplomatie auch meisst beachtet.

Trotzdem sollten wir nicht vergessen dass die 30 Millionen Toten, Gefallenen, Hingerichteten und Vergasten auch Angehörige und Nachkommen haben die damit ganz sicher nicht so ohne Weiteres einverstanden sind. Man hat deshalb wohl auch in Russland diesbezüglich einigen Widerstand überwinden müssen, und ich bin überzeugt dass die Unterschlagung des grossen vaterländischen Krieges in Russland noch einige Diskussionen zur Folge haben wird.
Und das nicht ganz unberechtigt finde ich, denn diese Leute muss man auch verstehen.

L.G. Elviera

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Re: Winterolympiade 2014

von Charon » 9. Februar 2014, 02:28

Dass der Westen eventuell auf Teufel komm raus Russland blamieren will, in diese Kerbe haut auch dieser Artikel:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/winterspiele-in-sotschi-die-einfaeltige-haeme-des-westens-a-952300.html

Sollte dies tatsächlich der Fall sein, dann wäre das rotzige und dümmliche Arroganz statt "Hochkultur". Dem Gastgeber in die Bodenvase pinkeln, ein Unding.

lg,

Charon

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Re: Winterolympiade 2014

von Charon » 10. Februar 2014, 01:35

Elviera hat geschrieben:
Und das nicht ganz unberechtigt finde ich, denn diese Leute muss man auch verstehen.

 

Definitiv sollte man diese Leute auch zu verstehen versuchen. Ein Russe in meinem Alter hat mit hoher Wahrscheinlichkeit von seinem Opa die selben grausigen Geschichten von Krieg erzählt bekommen, wie sie mir mein Opa erzählt hat. Nur dass bei dem russischen Opa wohl doch noch eine gewisse Portion Stolz mit dabei war, denn man hat ja Russland vor der Nazi-Herrschaft bewahrt, d.h. man gehörte - obwohl die Russen in dieser Zeit auch einiges an Gräueltaten verübt hatten - in diesem Krieg irgendwie zu "den Guten". So mancher deutsche Opa hingegen hat sich für das Tragen des "feldgrauen Ehrenkleids" in Grund und Boden geschämt.

Die Deutschen haben somit auch viel mehr Grund, das Thema WK 2.0 zu verdrängen und sind daher froh, nicht mehr dauernd davon hören zu müssen. Die Russen hingegen haben diesen Grund zur Verdrängung nicht und haben daher einen gewissen Patriotismus in Sachen WK 2.0 entwickeln können. Was es für die russische Diplomatie natürlich ungleich schwerer macht, dem Volk eine Olympia-Eröffnungsfeier zum Thema russische Geschichte ohne Erwähnung dieses einen Kapitels der Geschichte zu verkaufen.

Von daher Hut ab vor der russischen Diplomatie in dieser Hinsicht. Dagegen wäre die Show der Deutschen mit ihren Klamotten pubertäre Provokation und Überheblichkeit statt erwachsener Diplomatie, sollten die Klamotten tatsächlich als Anspielung auf die Homo-Debatte gedacht gewesen sein.

lg,

Charon

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