Weihnachtsgeschichte 2018

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admin
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Weihnachtsgeschichte 2018

von admin am 24.12.2018 17:20

Aufgrund der veränderten, für mich derzeit immer noch unklaren Rechtslage schicke ich dieses Jahr lieber nicht die alljährliche Weihnachts-Rundmail, sondern begnüge mich damit meine Weihnachtsgeschichte 2018 hier einzustellen.


Der Abend naht und die Dämmerung bricht schon herein. Die Autotüren schlagen draussen auf der Strasse und man hört fröhliches Kinderlachen. Enkelchen, die ihre Grosseltern besuchen, sind es wohl. Es ist also wieder soweit, und wie jedes Jahr sitze ich im Büro meiner Werkstatt und resümiere noch ein wenig, bevor ich zum gemütlichen Teil übergehe.
War der Vormittag noch recht hektisch, so liegt nun wieder die altbekannte feierliche Stimmung über allem und man kann deutlich spüren, die Nacht der Wunder steht wieder mal kurz bevor.
Es ist die Nacht, in welcher alles möglich ist, ich hatte ja schon öfter davon berichtet, und so wie in der Vergangenheit auch, möchte ich heute zu Weihnachten, anstatt Euch eine Karte zu schicken, wieder eine Weihnachtsgeschichte erzählen, und wie immer handelt sie von Weihnachtswundern. wie es sie nur in dieser einen Nacht, der Nacht der Wunder geben kann.
Ihr wisst ja, in einer Nacht wie dieser ist alles möglich!
Dieses Mal jedoch ist es eigentlich kein Wunder, sondern es geht um eine Geschichte im Stall von Bethlehem, die kaum jemand kennt.

Drei merkwürdige Könige und ein guter Stern

Die Drei Weisen aus dem Morgenland hatten den Stall in Bethlehem noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte zu, die nirgendwo verzeichnet worden ist. Und die Gaben der drei Weisen aus dem Morgenland waren auch nicht die einzigen, die das Kind an jenem Abend erhielt. Es begann damit, dass sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall näherten.

Die erste Gestalt, sie trug ein buntes Flickenkleid, trat in den Schein der Kerze, die den Raum spärlich erhellte, und kam langsam näher an die Krippe. Zwar war sie wie ein Clown geschminkt, aber man sah, dass sie hinter ihrer lustigen Maske eigentlich sehr, sehr traurig war. Als sie das Kind erblickte, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht, und sie trat vorsichtig an die Krippe heran, strich dem Kind zärtlich über das Gesicht und sagte: „Ich bin die Lebensfreude. Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keine Freude mehr am Leben. Alles ist so traurig und bitterernst geworden." Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. „Es ist kalt geworden in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und wenigstens ein bischen schützen."

Da trat die zweite Gestalt vor, und wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick, und man merkte auch sofort, dass sie sehr in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. „Ich bin die Zeit" sagte sie und strich dem Kind ebenfalls zärtlich über das Gesicht. „Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit, so sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Die Zeit vergeht nicht. Zeit entsteht. Sie wächst überall dort, wo man sie mit anderen Menschen teilt." Dann griff die Gestalt in die Tasche ihres Mantels und legte ein Stundenglas in die Krippe. „Man hat zu wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer so viel Zeit hast, wie du dir nimmst, um sie Anderen zu schenken.

Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Sie hatte ein geschundenes Gesicht voller Wunden und Narben, so wie ein alter Soldat, der viele Schlachten geschlagen hatte oder auch, als ob sie immer und immer wieder und wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt hatte. „Ich bin die Liebe" sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „ Man sagt, ich sei viel zu gut, um in dieser Welt überleben zu können. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig." Während die Liebe so sprach, weinte sie und drei Tränen tropften auf das Kind. "Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind das Wasser, das den Stein schleift, wie der Regen, der den trockenen Boden wieder fruchtbar macht und sogar die Wüste zum Blühen bringt." Und während die Liebe dies sagte verwandelten sich die Tränen in drei wunderschöne blühende Rosen.

Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste, auch drei Könige, aber auf ihre Art. Oder waren es ebenfalls drei Weise, die dem Kind auch ihre Gaben gebracht hatten? Alle Anwesenden waren sehr nachdenklich geworden und dachten noch lange über die Worte, die in die Zukunft wiesen, nach.
Das Kind aber schaute die drei an, gerade so als ob es sie verstanden hätte.

Plötzlich drehte sich die Liebe um und sprach zu den Menschen. "Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen. Und es wird auch sehr leiden müssen in seinem kurzen Leben, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Liebe, der Freude und weil es seine Zeit und seine Liebe zunächst verschwenden wird, so wird die Welt trotzdem nie mehr so sein wie füher. Wegen dieses Kindes wird die Welt von nun an eine Andere sein, denn nun steht sie unter einem neuen- einem guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt."
Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach.

Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr,


l.G. Elviera

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Goldmarie

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Re: Weihnachtsgeschichte 2018

von Goldmarie am 27.12.2018 19:16

Hallo Elviera,

das ist wieder eine sehrt schöne Geschichte, dankeschön!

Meinst Du mit der unsicheren Rechtslage den Datenschutz wegen der vielen Empfängeradressen? Das ist kein Problem, fürge die Adressen unter "BCC" (blind carbon copy) ein, dann kann niemand die anderen Empfänger sehen, auch im Header nicht. Habe ich dieses Jahr auch so bei meiner Rundmail (an 175 Leute) gemacht.

LG
Maria

Rastlos vorwärts musst du streben, / Nie ermüdet stille stehn, / Willst du die Vollendung sehn.
Friedrich Schiller

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admin
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Re: Weihnachtsgeschichte 2018

von admin am 29.12.2018 12:53

Darum geht es mir gar nicht. Ich fürchte vielmehr das Usern die schon lange nicht mehr aktiv und inzwischen in die Anonymität abgetaucht sind plötzlich einfällt das sie hier noch Texte haben die z.T sehr persönlich sind. Weisst ja wie die Transen sind wenn sie glauben Recht zu haben,das gibt sofort einen Kampf bis aufs Messer. Und  da nützt es auch nix darauf hinzuweisen dass es im abgeschlossenen Bereich steht.
Und wenn ich die Geschichte verschicke dann könnte bei manchem der Groschen fallen, und schon geht der Run los bitte meine Beiträge aus dem Forum löschen.
Ich denke nicht das Du das  dann auseinander pulen möchtes. Und damit der Strang nicht aus einandergerissen und sinnfrei wird, für jedengelöschten Beitrag ein paar erklärende Worte zu schreiben, dass der Zusammenhang noch verstanden werden kann.
Das ist nicht zu bewältigen, und ausserdem sind die Themen hier bei uns zu komplex. So was funktioniert  bei Facebook wo  die meissten Texte ohnehin nur Gedankerfetzen ohne tieferen Sinn, oft genug auch ohne jeden Zusammenhang sind. Auch bestehen dort die Texte allenfalls aus 2 oder 3 Zeilen, wenn man Glück hat auch mal ein paar mehr. Lohnt auch gar nicht dort mehr zu schreiben, denn in kürzester Zeit verschwinden die Texte sowieso im facebookeigenen Datennirvana.
Bei uns ist das anders, und wenn wir durch solche Rechtsanprüche das Forum zerfetzen sollen, dann hätten wir die Daten gar nicht erst zu retten brauchen.

Daher halte ich es für besser schlafende Hunde gar nicht erst zu wecken.

L.G. Elviera

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.12.2018 13:18.

admin
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Re: Weihnachtsgeschichte 2018

von admin am 19.01.2019 12:04

Noch einmal zusammenfassend einige weitere Gründe, die ich auch nicht unerwänt lassen möchte, warum es ab jetzt keine Weinachtsrundmail mehr geben wird

Aufgrund einzelner Beschwerden und der veränderten Rechtslage habe ich mich entschlossen Weihnachten keine Rundmail mehr zu verschicken, sondern nur noch an Leute von denen ich sicher bin dass sie mir keinen Ärger machen. Ich hatte im letzten Jahr vergessen den Header unsichtbar zu machen und prompt gab es Beschwerden. Nun gut, letztes Jahr wars mir noch relativ wurscht, aber nun hat sich die Rechtslage geändert, ( Datenschutzrichtlinie) und es könnten mir juristische Schwierigkeiten daraus erwachsen. Dabei Predige ich es immer wieder, verwendet im Netzt keine Klar-Namen denn entgegen allen Beteuerungen, DAS NETZ IST NICHT WIRKLICH SICHER, das war es nie und wird es verm. auch nie sein. Darüber hinaus ändern sich die Menschen in laufe der Zeit, und ebenso ihre Meinungen, Lebenssituationen und Ansichten. Gerade im Transbereich wo sowieso viele Leute darunter sind die zu Polemisierungen neigen. Viele auf meiner Mailingliste wollen mit Trans nichts mehr zu tun haben, und meine Mailingliste ist sehr alt, schliesslich mache ich das nun schon seit über 18 Jahren.
Dabei weiss Jederweiss aber dass Netz nichts vergisst und wer so gedankenlos war seinen Klarnamen zu verwenden der ist es selber schuld und braucht sich hinterher auch nicht zu beschweren könnte man nun sagen.
Ebenso sollte man sich auch genau überlegen was man schreibt, und man sollte eigentlich meinen dass jedermann/ Frau klug genug ist dieses zu bedenken.
Aber dem ist offensichtlich nicht so, und der Gesetzgeber ist da auch anderer Meinung. Und da er sieht das manche Leute offensichtlich nicht fähig sind sich durch entsprechende Verhaltensweisen, die im Grunde jeder kennt weil sie seit Jahren durch die Presse gehen, selber zu schützen eine Rechtsgrundlage zu schaffen die den Aktivisten im Netz das Leben ganz schön schwer machen. Genau daran sind im letzten Jahr viele Foren kaputgegangen weil viele Betreiber sagen: Ich lasse mir nichts ans Knie nageln, das ist es mir nicht wert. Und genau so handhabe ich das auch mit meiner weihnachtlichen Rundmail.
Sorry liebe Leute, aber meine Weihnachtswünsche können mich u. U. teuer zu stehen kommen, und das Risiko wegen meiner guten Wünsche fürs neue Jahr möglicherweise auch noch verurteilt werden? Ich glaube da würde eine Grenze überschritten werden.
 Vielleicht lest ihr Euch meine Weihnachtsgeschichte mit diesem Text im Hinterkopf noch Mal durch, dann werdet ihr verstehen dass ich nicht sonderlich versessen darauf bin weitere Narben geschlagen zu bekommen.


L.G. Elviera


Übrigens: Eine Antwort auf meine Weihnachtsgeschichte im vergangenen Jahr kam noch an hl. Abend. Sie lautete:  "Idiot- wieso bin ich immer noch in Deinem Verteiler?"

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.01.2019 12:32.

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