ggf Verschieben Leelah Suizid eines transexuellen Teenagers

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ggf Verschieben Leelah Suizid eines transexuellen Teenagers

von admin am 07.12.2018 13:46

 

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10 Beiträge • Seite 1 von 1

Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Elviera » Mittwoch 7. Januar 2015, 01:08
Davon mal abgesehen was es offensichtlich auch heutzutage immer noch für Eltern gibt frage ich mich ausserdem warum auch die deutschen Plattformen sich mit hitzigen Diskussionen geradezu überschlagen
Gerade so als ob es so was in der Art nicht auch in Deutschland gäbe.
Ja auch heute noch!
http://www.dw.de/tod-eines-teenagers-transgender-debatte-im-internet/a-18169014

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Charon » Mittwoch 7. Januar 2015, 01:49
Hier scheint primär auch ein ordentliches Quantum an Bigotterie bzw. das berühmte religiöse Brett vorm Kopf zu so viel Ignoranz und seelischer Grausamkeit seitens der Eltern geführt zu haben. Natürlich gibt es das auch in Deutschland ! Für solch inakzeptables Elternverhalten braucht es nicht mal Religion, schnöde Dummheit gepaart mit Egoismus und Feigheit ("Was sagen da die Leute !") ist da vollkommen ausreichend.

Und bei dem Begriff "christlicher Therapeut" (zu so einem ist Leelah laut Artikel ja geschickt worden) rollt es mir ehrlich gesagt die Zehennägel hoch. Klingt ja fast so, als würde es in der ach so zivilisierten westlichen Welt tatsächlich noch Scharlatane geben, die TS mit reparativer Therapie malträtieren ?

lg,

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Goldmarie » Mittwoch 7. Januar 2015, 03:27
Ich habe es schon vor ein paar Tagen auf Facebook gelesen. Es ist ja ein ganz besonders tragischer Fall, deshalb ist es gut, dass es Diskussionen gibt, vielleicht trägt es dazu bei, dass sich doch irgendwann mal etwas ändert.

Reparative Therapie wird auch hierzulande von katholischen Fundamentalisten gepredigt. Ich kann zur Ehrenrettung meiner Glaubensgenossen sagen, dass ich niemanden kenne, der so eine Ansicht vertritt. Zumindest nicht persönlich. Bei einer Diskussion in der Jugendkirche Tabgha in Oberhausen anlässlich des Dialogprozesses äußerte sich ein Pärchen (bei etwa 200 Teilnehmern) in diesem Sinne. Es stand aber völlig allein mit seiner Meinung und wurde massiv kritisiert, auch von Priestern.

LG
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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Levanah » Samstag 17. Januar 2015, 14:41
etwos losgelöst vom eigentlichen fall Leelahs: bei uns machten sich die LGBTQ-kreise gedanken über die berichterstattung solcher suizide.

einen beitrag dazu gibt es auf Ttransgender Network Schweiz - Suizide von jungen LGBTQ-Menschen. ihr findet dort auch einen link auf ein pdf-dokument, in dem die richtlinien zur kommunikation festgehalten sind.

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Elviera » Samstag 17. Januar 2015, 16:23
Hallo Levanah,
Sehr gute Sache das!!!! Endlich sagts mal einer was man tun kann ausser sich aus der Verantwortung zu stehlen. Das ist nämlich ne ganze Menge
Ich habe mich nie getraut eine solche, nennen wir es ruhig mal Arbeitsanweisung herauszugeben, denn wenns nicht klappt kann man sich leicht vorstellen was gewisse Leute dann daraus ( und vor allen Dingen mit mir) machen würden.
Daran gedacht es zu tun habe ich aber verdammt oft.
Auch könnten wir die hier vorliegende Checkliste diskutieren und/oder Punkt für Punkt wieso, weshalb, warum ein wenig aufarbeiten.
Ich mache das im Fall der Fälle auch im wesentlichen genau so wie hier empfohlen, und zwar seit Jahrzehnten schon, aber mach das mal den Gruppen klar die zwar behaupten den wahren Jakob zu verkaufen, aber nicht mal den Dunst einer Ahnung haben das sie hier die erste Hilfe verweigern indem sie in solch einem Falle einfach nur die Polizei benachrichtigen und sich ansonsten aus der Verantwortung stehlen.
Sicherlich, eine Garantie das es funktioniert gibt es nun mal nicht, und man muss schon damit rechnen das man fortan damit leben (können) muss das man hautnah dabei war.
Kann man so was nicht, so sollte man sich von allen konfliktbehafteten Leuten besser fern halten, und schon gar nicht irgendwen coatchen oder dergleichen.
Da brauchts nämlich stabile Persönlichkeiten die sich nicht vor Verantwortung drücken, sondern zupacken.
Das z. B. habe ich Im Juni diesen Jahres habe ich z.B. in einer grösseren Gruppe zu lesen bekommen:

Da wir bei der deutlich geäußerten Ankündigung einer Suizidabsicht den gesetzgeberischen Anforderungen im Hinblick auf den Tatbestand unterliegen (§ 323c StGB - Unterlassene Hilfeleistung), und uns ggf. strafbar machen, wenn wir nach einer entsprechenden Ankündigung nichts unternehmen, sehen wir uns gezwungen, bei deutlich formulierter Suizidabsicht die Behörden einzuschalten.
Gemäß der Datenschutzbestimmungen werden alle Daten nur zu internen Zwecken gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben.

Ausnahme: Suizidankündigungen oder Ankündigung von gefährlichen Straftaten. Hier behalten wir uns vor, gemäß §323c StGB auch sensible Daten an die Behörden weiterzuleiten. (Deutsches Gesetz)

D.h. Wenn ich also Unfallzeuge bin, z.B. mit einem Beinabriss, das Blut schiesst nur so heraus, dann glotze ich blöde und rufe den Krankenwagen weil ich 1. keine Ahnung habe , 2. viell ölverschmierte Hände und 3. Igittigittigit ekelig und mir ist schlecht,?
.
Ich sage Euch was ich machen würde:
Beherzt in die Wunde reingreifen, wenn nötig, die Arterien mit den Fingern abkneifen dadurch die Blutung so gut wie möglich reduzieren. Infektion wegen meiner dreckigen Hände ist wurscht und den Krankenwagen muss dann auch jemand anders rufen denn wie unschwer zu erkennen ist habe ich wohl beide Hände voll. Alternativ ist nämlich die verunglückte Person verblutet bis professionelle Hilfe eintrifft. Und in der akuten Situation eines angedrohten Suizides ist das nicht anders!
Ist man nicht beherzt genug das zu tun und natürlich auch in dem Moment die Verantwortung dafür zu übernehmen dass man nach besten Wissen und Gewissen das Schlimmste versucht zu verhindern dann wollen wir nur hoffen das so jemand nie in eine solche Situation kommt. Und das auch im Interesse des Verunglückten.
Solche Leute sollten Orte wo man solchen Dingen vermehrt ausgesetzt sein könnte besser vermeiden. Keinesfalls aber sollte man sich dort zum Leithammel aufplustern denn das kann im Fall der Fälle nur in die Hose gehen.
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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Levanah » Samstag 17. Januar 2015, 17:50
hallo elviera

zur starken blutung kann ich dir nur sagen: genau so - und nicht anders. das ist genau das, was man uns aktiven samaritern während unserer laienausbildung immer wieder gesagt hat. wenn alle stricke reissen, mit der blossen hand in die wunde und abdrücken. egal, ob man vorher damit gerade in die scheisse gegriffen hat oder nicht. gegen eine auftretende infektion gibts entsprechende medikamente, gegen den tod durch verbluten hingegen nicht. ein notfall ist ein notfall und muss mit den gegebenen und vorandenen mitteln bewältigt werden. 1. und höchstes gebot sind die lebenserhaltenden sofortmassnahmen, bis professionelle hilfe da ist und übernimmt.

den leithammel kann man ausspielen, wenn man in der situation weiss was man tut, und wenn klar ist dass sonst keiner von den anwesenden das wissen und selbstvertrauen zum besonnenen und zielgerichteten handeln hat. dann heisst es, jobs verteilen: notdienst anrufen. tücher organisieren, um den verletzten vor allzuvielen neugiereigen blicken zu schützen. notfalldienste auf den platz einweisen, wenn der unfallort etwas abseits liegt.....

und die uns das gesagt haben, das war alles fachpersonal: krankenpflegepersonal aus der notaufnahme, professionelle rettungs-sanis und notärzte.

gut, wir waren ausgebildete laienhelfer, die laufend freiwillig 8 abende pro jahr weiterbildung in erster hilfe betrieben und aktive dienste an öffentlichen anlässen geleistet haben. wir wussten schon etwas mehr als der normale fahrschüler, der den minimalen erste-hilfe-kursus machen musste um überhaupt hinters lenkrad zu dürfen.

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Charon » Sonntag 18. Januar 2015, 01:02
Ich gehe hier an dieser Stelle so weit und sage dass es in Gruppen, in denen schon beim leisesten Verdacht auf Suizidgedanken gleich die grüne Minna gerufen wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu mehr Suizidversuchen und vollendeten Suiziden kommt als in Gruppen, in denen ein erstes Auffangen im Notfall stattfindet. Denn wenn die User schon sowat lesen wie "Nichts über Suizidgedanken schreiben, sonst Polizeistreife", behalten sie ihre Suizidgedanken lieber für sich, anstatt darüber zu schreiben bzw. zu sprechen. Und wie dieses Verschweigen und In-sich-Hineinfressen ausgehen kann, das weiß man nur allzugut......

lg,

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Elviera » Montag 19. Januar 2015, 00:36
@ Levnah
Wenn jemand mit einem Strick um den Hals auf dem Stuhl steht und ausser mir sonst niemand Kenntnis davon hat dann ist die Situation mit dem Beinabriss durchaus vergleichbar meine ich, denn zwischen dem Leben und dem Sensenmann ist dann auch niemand mehr. Und bis Hilfe von aussen eintrifft? da kann schon alles gelaufen sein

Ansonsten meine ich das es nicht immer richtig ist den Suizid zu tabuisieren.
Richtig ist es schon es geheim zu halten wenn es in einer Gruppe mit einem oder mehreren suizidgefährdeten Mitgliedern geschehen ist, Aber nur wenn es bereits geschehen ist, und das entspricht auch der üblichen Vorgehensweise
Ansonsten meine ich entgegen der Aussagen in des Papierchens in Levanahs Link, das besonders im Vorfeld, also bevor es zur akuten Situation kommt, die sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Freitod der als die letzte Option erscheinen mag durchaus vieles verhindern kann. Nicht nur dadurch das der Suizidgefährdete der Eindruck vermittelt wird das er trotz aller Hoffnungslosigkeit einen Ansprechpartner hat, sondern auch dadurch das bei einer sachlichen Diskussion oft auch Alternativen entwickelt werden können. Allerdings darf man die sachliche Ebene dabei nicht verlassen was aber nur stabilen Persönlichkeiten gelingen dürfte, und die sollten dann schon wissen was sie tun sowie über eine gewisse geistige Flexiblität verfügen.
Könnte es sein dass das Papierchen aus diesem Grunde darüber schweigt?
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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Charon » Montag 19. Januar 2015, 01:01
Könnte sein, dass das Papierchen hier bewußt schweigt. Ich meine, wenn man sich mal umsieht, wie viele Gruppenleiterinnen und -leiter im TS-Bereich erfüllen denn diese Kriterien, die es für eine sachliche Suizid-Diskussion bräuchte ? Die HRT-Pubertierenden oder auch die lebenslangen Berufstransen, die man meist in der Gruppenleitung findet, bringen diese Fähigkeiten ganz sicher nicht mit.

Wie soll denn jemand, der z.B. gerade voll in der HRT-Befreiungseuphorie steckt und dessen Kopf gerade im rosa Rausch ist, kompetent und sachlich über Suizid sprechen können ? Oder eine verbitterte Berufstranse, deren Kopf ausschließlich voller Wut auf die Gesellschaft ist und die - obwohl sies natürlich nie zugeben würde - womöglich selbst depressiv oder sogar suizidal ist ?

Die Zahl an Gruppen, die von geeigneten Leuten geführt werden, dürfte verschwindend gering sein.

lg,

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Re: Leelah Suizid eines Ts Teenagers
von Levanah » Montag 19. Januar 2015, 18:31
über suizid offen und sachlich reden scheitert grundsätzlich
da hängt unsere gesamte gesellschaft, kirchen, ärzte und die politik mit drin

über die passive sterbehilfe wird gross und lautstark (kirchen)politisch debatiert
und aus den kirchlichen und palliativen kreisen heraus in der regel nur im negativen sinn
und den menschen bevormundend. da will man einfach anderen die eigene ansicht
von moral und ethik aufzwingen. da regt man sich wegen 360 freitoden unheilbar und schwerstkranker menschen auf

aber zu den gleichzeitig 1500 vollzogenen suiziden bei uns, die ohne sterbehilfeorganisation passieren,
da kommt nichts, noch nicht mal auch nur lauwarme luft.
diese debatte findet generell nicht statt
und dann muss es nicht wundern, wenn es in uns nahestehenden kreisen nicht passiert
das liegt nicht allein an der persönlichen situation
eine berufstranse kann nicht besser sein als das gesamtgesellschaftliche umfeld, in dem sie lebt
und die devise im volk ist doch meist: ich mach lieber nichts, dann mach ich nichts falsch
was natürlich der grösste fehler ist

womit wir wieder einmal bei der verblödung der gesellschaft angelangt wären
wär doch mal zeit für ne suizid-app
die führt dich dann per handy wahlweise zum arzt oder in die nächste seilerei
die überwacht dann auch dass du deine antidepri-pillen korrekt schluckst
oder den henkerknoten am neu gekauften strick richtig knüpfst
so eine app würde doch sicher den downloadrekord sprengen

levanah

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