Berlin-Marathon / Inlineskater

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Berlin-Marathon / Inlineskater

von admin am 06.12.2018 01:45

 

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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Berlin-Marathon 2011 / Inlineskater
von Rinkitink » Montag 26. September 2011, 17:46
Hallo Leute,

auf Elvieras Wunsch hin erzähle ich euch vom Inlineskater-Marathon vom Samstag, den 24. September 2011.

Ja, ich bin ihn gefahren!

Am besten fange ich mal an die Geschichte von vorne zu erzählen. Grottenolm und Isabella hatten mich ja letztes Jahr eingeladen zum Marahon in Berlin. Da reisen sie schon mal an, die zwei Lieben, da musste ich hin.
Es war ein toller Tag, eine Bombenstimmung dort und ganz ehrlich - wie ich die Verrückten da auf ihren Inlinern ins Ziel brettern sah, da wusste ich: ich muss das auch machen!
Der nächste Gedanke war: Dafür muss ich dann wirklich das Rauchen an den Nagel hängen.
Nun gut, Grottenolm kam dann irgendwann ins Ziel getobt und die Freude war groß

Im November gab mir Isabella bescheid, ich solle mich anmelden für den Marathon, sonst würde es zu teuer werden. Frühanmelder 60 €. Zack, gemacht.
Dann dauerte es aber noch bis Anfang Dezember bis sich bei mir wirklich was regte. Es war am 4.12., als endlich mal so richtig Schnee vom Himmel gefallen war, da ging ich abends raus eine Runde um den Block rennen. Und es ging gar nicht! Mir pfiff so die Lunge Da wusste ich, das kann so nicht weitergehen!
Zufällig unterhielt ich mich den Abend auf dem DragonGoServer mit einem Go-Spieler, den ich vom Spieletreff am Schlachtensee kannte - der Uli.

Und wir vereinbarten an dem Abend eine Wette: Wenn ich ab dato bis zum Marathon nicht mehr rauche, dann läuft er den Marathon im Clownskostüm. Wenn ich rauche, muss ich den Marathon im selbigen Kostüm fahren.
Uli hat wirklich unglaublich Humor
Und ich sags euch, ohne diese Wette hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, vom Quarzen abzulassen.

Ab dem Frühjahr fing ich an mich langsam vorzubereiten. Ich bin viel gegangen und war immer mal Skater fahren oder stahl mich bei meiner Mutter immer mal mit dem Rad davon. Ab dem Sommer weitete ich das Ganze dann auf wirkliche Wandertouren aus, tagelanges Gelatsche mit oder ohne Begleitung. Auf viel Gedränge hin kaufte ich mir Anfang September ein Fahrrad. Das war eine gute Investition. So konnte ich noch ein paar richtig knackige Radtouren fahren. Man kann aber wahrlich nicht sagen, dass ich eifrig trainiert hätte.

Ab 1. Juli stellte ich dann auch noch meine Ernährung um auf zuckerarm und alkfrei.
Das hört sich jetzt vielleicht affig an, hat aber mein Wohlbefinden enorm gesteigert. Und ein paar Kilos schmolzen auch noch weg

Okay, genug Vorgeplänkel. Wir spulen jetzt mal vor. Isabella und Grottenolm wollten ja zu mir kommen für das Marathonwochenende. Und sie mussten leider absagen Das war alles bisschen blöde für alle, aber nicht zu ändern.

Also machte ich meinen Gang nach Berlin mit meiner treuen Seele von Schwester zur seelisch-moralischen Unterstützung am Streckenrand. Sie brachte auch noch ihre beste Freundin mit. Die Tage vorher war ich verhältnismäßig ruhig und gefasst, aber an dem Tag wars auch bei mir mit der Ruhe vorbei. Meine Schwester hat mich dann beim Läuferbereich abgeliefert und ich warf mich dann endgültig in Schale. Ich hatte mich vorher schon teilweise auf einer Parkbank umgezogen.
Um mich rum alle voll in hautengen Skaterklamotten (so ähnlich wie Radfahrer) und ich sah aus wie Schlapps & Schlumbo mit meiner langen Trainingshose und meinem T-Shirt...
Im Startbereich standen meine 2 treuen Seelen dann wieder am Streckenrand und wir verquatschten die letzten aufregenden Minuten vor dem Start, sehr zu meiner Freude.
Als es dann "Bitte bereithalten" hieß, da wünschte ich meinem Startblocknachbarn alles Gute für das Rennen. Und er erzählte dann, dass er die Startnummer 3 Tage vorher bei eBay ersteigert hatte, einen Tag vorm Rennen erst Skater auf der Messe erstanden hatte und schon geschlagene 10 Jahre nicht mehr auf den Dingern stand Was aus ihm wurde, weiß ich nicht. Aber ich hoffe, er hat es geschafft.

Okay, Peng! Startschuss! Die Masse rollt los und es wurde gleich ein Affenzahn gefahren. Klar, waren wohl alle aufgeregt. Als erstes um die Siegessäule herum und das Adrenalin trieb mich voran. Gleich auf den ersten Kilometern begegnete mir auch die traurige Seite dieser Veranstaltung: ein Mitstreiter, ein älterer Mann, lag bewusstlos am Boden. Und ein weiterer lief schon an der Siegessäule mit seinen kaputtem Skatern zurück zum Start.
Als wir dann den Bogen rum zum Kanzleramt fuhren, da wurde ich ganz überraschenderweise von meinen 2 treuen Begleitern noch einmal angefeuert und auch gleich noch mal fotografiert. Und dann war ich auf mich gestellt. Etwa 10 Kilometer hielt die Anfangseuphorie, dann kam das Jammertal. Es währte ganze 30 Kilometer. Aber mein Training hatte sich ausgezahlt. Ich fuhr konstant meinen Schritt. Einmal ziemlich am Ende des Jammertals hatte ich daran gesacht mich hinzusetzen. Aber ich habs nicht getan. Zum Glück! Da wär ich nie wieder hochgekommen. Mir taten auch verschiedene Dinge zu verschiedenen Zeiten weh. Erst ein bisschen die Nierengegend (zu kalt?), dann später die Knie und die Hand (von den Schonern).
Die wirklich Rettung an der Strecke sind die vielen Zuschauer, die einem zujubeln und einen anfeuern. Das ist wie Düsenantrieb Ich hab sowas noch nie erlebt!
Unterwegs winkte ich vielen Leuten zu, klatsche mit den Kindern Hände und bei den zwei Verpflegungspausen wechselte ich auch ein paar Worte mit den Verpflegungshelfern. Ein paar Mitstreiter habe ich auch angefeuert, mitgezogen oder mit Wasser versorgt, wenn sie durchhingen.

Naja, um es dann abzukürzen, als ich dann endlich nach fast 2,5 Stunden auf die Zielgerade einbog und das Brandenburger Tor vor mir lag, da feierte ich nur noch. So gut wie geschafft Auf der Zielgeraden stehen besonders viele Leute am Straßenrand und sie trugen mich bis über die Linie. Der Zielmoderator sagte sogar meinen Namen an und spielte die Hymne von Brandenburg für mich Boah, geschafft!! Medaille einsacken, mich in eine Wärmedecke einwickeln lassen und zur Verpflegung hin. Die eine Verpflegungshelferin fragte mich dann noch, ob ich mit mir zufrieden sei. Und ich sagte ihr, voll und ganz. Es war mein erster Marathon und ich hatte mir vorgenommen in meinem Tempo anzukommen. Schnell noch mein Bier holen gehen , hatte ich ja schließlich bezahlt

Nach einigem Warten kamen meine zwei treuen Begleiterinnen dann auch noch angetröpfelt, wir machten "Siegerfotos" und gingen sehr langsam und gemütlich zum Zug. Schon da sagte meine Schwester, dass sie und ihre Freundin nächstes Jahr auch fahren wollen. Da haben die beiden richtig was vor!

Ich schlief an dem Abend so gut wie schon seit hundert Jahren nicht mehr...

Gruß,

Henrik
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Re: Berlin-Marathon 2011 / Inlineskater
von Michaela » Montag 26. September 2011, 19:42
Hallo Henrik,

Du warst also Schuld dem Verkehrschaos hier, wie ich durch die Innenstadt wollte .

Spaß bei Seite: Hut ab und Gratulation zum durch- und überstehen Deines 1. Skatermarathons.

LG Michi

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